Im Grunde bin ich Optimist
Während die Alster der emotionale Mittelpunkt von Hamburg ist, befindet sich der tatsächliche einen kurzen, hübschen Spaziergang entfernt.
Während die Alster der emotionale Mittelpunkt von Hamburg ist, befindet sich der tatsächliche einen kurzen, hübschen Spaziergang entfernt.
Der Friederike-Klünder-Weg in Blankenese verläuft quer durch den Hessepark, wo die Klünders im ausgehenden 18. Jahrhundert lebten. Ihr Anwesen war weitläufiger als der heutige Park. Viel, viel weitläufiger. So war es damals üblich für die Reichen. Ganz unüblich allerdings war Friederike Klünder. Denn sie bewahrte tausende Menschen vor Elend und Verderben.
Als ich das letzte Mal an der Ostsee war, vor einem einem Monat, einem Leben, stolperte ich über den Strand von Hohenfelde. Jetzt, wo er unerreichbar ist, scheint er paradiesisch. Aber ich weiß noch, dass ich die Lage ganz anders einschätzte, als ich dort war.
Da steht dieser Space-Elephant am Musical-Boulevard. Das klingt nach Broadway. Meint aber nur den Vorplatz zweier Theater im Behelfsbauten-Stil vis-à-vis der Landungsbrücken. Dort konzentrieren sich ziemlich viele Dinge, mit denen ich etwa so viel anfangen kann wie mit einem Osterfest in der Bude. Wenig nämlich.
»Landungsbrücken … Tor zur Welt … Aber auch Schnittpunkt von Bahn und Straße, Bus- und Schiffslinie. Durchgangsstation für Touristen … und viele Menschen, die im Hafen arbeiten… unterschiedliche Schicksale… unterschiedliche Geschichten, die im Häusermeer der Großstadt oft im Verborgenen bleiben.«
Till Schweiger beschwerte sich vor einigen Tagen, dass die Spaziergänger*Innen im Hirschpark an der Elbchaussee keine Rücksicht aufeinander nähmen. Dass sie keinen Abstand zueinander hielten und für Entgegenkommende nicht zur Seite treten würden. Aus St. Pauli kann ich das zum Glück nicht berichten. Ganz im Gegenteil.
In Stein zieht sich eine 300 Meter lange Mole in die Ostsee. Unterbrochen wird sie von einer Brücke. Die spannt sich allerdings nicht über Wasser, wie Brücken es sonst sinnvoller Weise tun. Sondern über Sand. Vielmehr eine Sandbank.
Was sieht aus wie ein Strand, ist heiß wie die Wüste und duftet nach Heide? Logisch: die Boberger Dünen im Bezirk Bergedorf. In einem der irritierendsten Naturschutzgebieten der Stadt zieht Hamburgs letzte Wanderdüne im andächtigen Tempo von zehn Zentimetern pro Jahr ihre Kreise.
Wenn man meint, alle Wege in Hamburg gegangen zu sein und nichts Neues mehr entdecken zu können, gibt´s immer noch die HafenCity. Die verändert sich ja täglich. Am eindrucksvollsten immer dort, wo sie fast fertig ist – wie aktuell im Baakenhafen. Das zukünftige „urbane Dorf“ ist mit seiner doppelten Wasserlage wie gemacht für einen Stadtbummel zwischendurch.
„Und was ist das für ein See?“, fragt eine graumelierte Dame. „Wir sagen Zalew Wiślany“, antwortet der Reiseführer, „auf deutsch heißt es Frisches Haff.“