Alle Artikel mit dem Schlagwort: Strand

Buelk

Stresstest: Spaziergang von Strande zum Bülker Leuchtturm

Es riecht so gut an der Kieler Förde bei Strande. Nach Miesmuscheln und nach Seegras. In gewaltigen Ballen trocknet es am schmalen Strand. Gibt durchaus Menschen, die mögen das nicht. Ich hingegen fange automatisch an, richtig tief zu atmen.     Wenn ich ausnahmsweise mal tief atme, merke ich immer erst, wie kurz und flach mein Atem zuvor ging. Grade in hektischen, arbeitsreichen Phasen geht mir das so. Flaches Atmen ist die Ursache für alles Mögliche; von körperlichen Beschwerden zu Übergewicht und emotionaler Düsternis. Krankenkassen bieten daher Kurse zum richtigen Atmen an. Yoga basiert auf dem gleichen Prinzip. Man kann aber auch einfach an einen Strand gehen. Oder überhaupt raus.     Grad noch habe ich im geheizten Auto gefroren. So innerlich. Weil mir der Herbst zu schnell gekommen ist. Und sich der Oktober dieses Jahr mehr wie November anfühlt. Verschiedene Untersuchungen in Polen, Schweden und Finnland zeigten, dass es bei Temperaturrückgängen um 5 Grad pro Tag zu körperlichem Stress kommt: Die Blutgefäße verengen sich, die Herzfrequenz und der Blutdruck steigen.   Am Strand von …

Alter Hafen

Das Ende der Inseln

Borkum, Norderney, Juist, Baltrum, Langeoog, Spiekeroog, Wangerooge. Alle ostfriesischen Inseln laufen im Osten in Sandstrände aus. Der von Wangerooge ist 500 Meter breit, 3 km lang, unbewohnt, unbespaßt und unbewirtschaftet. Ein Dünengürtel trennt die Brandungsseite von den Salzwiesen an der Wattseite. Die höchste Düne ist 17 Meter hoch, im Mittel schaffen sie es auf 12 Meter. Oder anders gesagt: Viel besser geht’s nicht; strandmäßig gesehen.     Ost-Steert nennen die Wangerooger ihr Inselende. Das ist plattdeutsch und kann mit a) Schweif oder b) Hintern übersetzt werden. Letzteres finde ich passender. Denn es ist ja wirklich das hinterste Ende der sieben bewohnten Schönheiten im niedersächsischen Wattenmeer. „Am Dups der Heide“ hätte meine Oma vielleicht gesagt. Oder aber auch „und die Hacke schlägt Attacke“. Denn an weiten, einsamen Stränden will man doch immer unbedingt loslaufen. Na, denn, man to.     10 Dinge, die man am Oststrand von Wangerooge machen kann.                       Minsener Oog Minsener Oog ist eine unbewohnte Insel, knapp 2 km südöstlich von Wangerooge. Sie …

Westerheversand

Die Sandbank von Westerhever

Zu den 100 Dingen, die man zwischen Nord- und Ostsee mal getan haben sollte, gehört das Fotografieren des Leuchtturms von Westerhever. Das habe ich bei Nine gelesen. Sie hakt die 100-Punkte-Liste des Radiosenders RSH so nach und nach ab. Was ich gespannt verfolge. Nach eineinhalb Jahren in der Nähe haben wir einige Dinge davon natürlich schon erledigt. Zum Beispiel den Leuchtturm von Westerhever fotografiert.     Was wir verpasst hatten, als wir den Leuchtturm von Westerhever fotografierten, wollten wir dieses Jahr unbedingt nachholen. Nämlich den Strand von Westerhever sehen, bei dem es sich um eine galaktische Sandbank handelt. Auf unterschiedlichsten Tourismusseiten wird behauptet, man müsste bei Hochwasser eine halbe Stunde durch knietiefes Wasser waten, um auf die Sanbank zu gelangen. Die Vorstellung fand ich cool, aber wir machten den Anfängerfehler auf den ultimativen ultraheißen Sommertag ohne weitere Verpflichtungen zu warten. Der kam nicht. Zum Glück erinnerte mich Nines Beitrag daran, dass man den Norden eben nehmen muss, wie der Norden eben ist. Unbeständig. Und so machten wir uns vergangenen Sonnabend auf den Weg.     …

Der breiteste Strand Nordeuropas

Rømø. Insel, auf die ich nie scharf war. Nicht mal als Jugendliche. Obwohl damals quasi alle zum Feiern auf Dänemarks südlichste Nordseeinsel gefahren sind. Bzw.: gerade deshalb. Der Ballermann der Westküste, hab ich gedacht. Schlimmer kann nur noch Løkken sein. Autostrand. Furchtbar. Und dass in den letzten Jahren mehr und mehr Massenunterkünfte (Reihenhäuser!) rund um Havneby entstanden sind, hat mich nun auch nicht gerade neugierig auf Rømø gemacht. Rømø ist für mich nie so richtig Dänemark gewesen. Eine Transit-Insel bloß. So gut wie jeden Winter rattern wir über den beinahe 10 km langen Damm, dem Rømødæmningen, durchs Wattenmeer (der zugegeben wahnsinnig schön ist), um im Hafen die Fähre nach Sylt zu nehmen. Aber heute ist alles anders. Heute ist Sommer. Heute ist der Damm nicht leer. Heute kommen uns Kolonnen von Porsches entgegen. Sylturlauber. Aber dazu gehören wir heute nicht. Wir fahren nach Rømø. Heute biegen wir nicht an der ersten (einzigen) Kreuzung links zum Hafen ab. Sondern steuern geradeaus. Mitten ins Auge des Touristen-Taifuns. An den Strand von Lakolk. Und sind vom ersten Augenblick: …

Jenseits des Priwalls eine andere Welt: an der Mündung der Trave

Man muss sich das mal vorstellen (also, man muss sich das wirklich mal vorstellen), dass hier der Eiserne Vorhang begann. KM 0 der deutsch-deutschen Teilung. An einem Ostseestrand auf einer Halbinsel wurde das Land zerrissen, Europa getrennt, die Welt in Ost und West gespalten. Das muss man sich mal vorstellen! Es will mir aber schwer in den Kopf, wie wir da so mit dem Fähre über die Trave schippern. Auf der Liste der bizarren Orte ist der Priwall einer der Absurdesten.

Schafe

Ausgezeichnet: Ein Strand und wir

Engländer haben diesen schönen Begriff hidden gem für unbekannte Schönheiten. Blogger nennen das Liebster Award. Heute kombiniere ich ein nicht ganz so bekanntes Stück Ostseeküste mit Worten von nicht ganz so bekannten Bloggern. Also von uns. Denn wir haben wieder einen Award bekommen. Überreicht wurde er uns von Janne, die selbst so ein hidden gem ist. Sie hat ein tolles Sprachgefühl und bloggt über ihre Versuche, nachhaltig zu leben – ganz ohne zu moralisieren. Großartig.   Der Liebster Award   Der Liebster Award soll kleineren Blogs zu mehr Bekanntheit zu verhelfen. 11 persönliche Fragen werden den Nominierten gestellt. Nach Beantwortung dürfen die wiederum bis zu 11 andere kleinere Blogs nominieren. Wofür sie sich 11 neue Fragen ausdenken. Ein Schneeballsystem also oder eine Art Kettenbrief.   Was der Liebster Award und deutsche Strände gemeinsam haben   In einem Land mit (relativ) wenig Küste und 81,8 Mio Einwohnern wird es manchmal eng am Strand. Will sagen: Besonders schöne Strände haben wie besonders schöne Blogs ordentlich traffic. Manchmal gibt es aber auch viel traffic an gar nicht so …

Leutchhturm am Dornbusch

„… nur stille, stille, dass Hiddensee nicht etwa ein Weltbad werde.“

Albert Einstein, Billy Wilder, Sigmund Freud, Franz Kafka, Erich Kästner, Gottfried Benn, Bert Brecht – um nur mal einige Inselgäste zu nennen. Und allen voran Gerhard Hauptmann, der Lokalheld, der seine Sommermonate regelmäßig auf Hiddensee verbrachte. Er schrieb: „Wiese und Meer. Meer und Wiese und Wind. Wind, Sturm und ewig brandenden donnernde Flut! Diese Eindrücke zwingen die Seele zur Einfachheit. Alles gekünstelte, alles städtisch-kulturell-aufgedrängte fällt von ihr ab. Das ist das Gesuchte, das ist das Gesunde. Aber eingeschläfert sind unsere Nerven nicht. Im Gegenteil, sonderbar aufgestört.“ Sonderbar aufgestört. Genau so fühle ich mich. Dabei wird Hiddensee gern als Insel mit Entschleunigungsgarantie bezeichnet. Es gibt auf der Insel keine Autos, keine Beachbars, keine grellen Fassaden, keine Wellnessangebote, sogar die Restaurants schließen früh. Warum finde ich dann keine Ruhe? Warum bin ich so sonderbar aufgestört?     Hiddensee ist die einzige Ferieninsel Mecklenburg-Vorpommerns, die nicht über den Landweg zu erreichen ist. Drei höchst unterschiedliche Orte – Kloster, Vitte und Neuendorf – verteilen sich von Nord nach Süd über das 16 km lange, schmale „söte Länneken“ (süßes Land). …

SPO Boehl

Das Wunderbare an St. Peter-Ording (Ortsteil Böhl)

Also, sagt Volko, nachdem er lange Zeit gar nichts gesagt hat, welchen Strand findest Du am besten? Mmh, antworte ich. Und dann lange Zeit nichts. Denn darüber muss man erst einmal gründlich nachdenken. Wir sind in St. Peter-Ording, der größten Sandkiste Deutschlands. Konkret im Ortsteil Böhl. Nachdem wir im letzten Jahr die Strände von Ording, Bad und Dorf besucht haben, sind wir heute an den südlichsten Strand gefahren. In Hamburg bin ich oft erstaunt, wieviele Menschen an x-beliebigen Wochentagen nicht arbeiten müssen. In Böhl überrascht mich nun eher, wieviele von denen heute nicht hergekommen sind.     Es ist der erste richtig heiße Tag des Sommers. Das Wetter ist besser als angekündigt. Die Sonne scheint warm; der Wind trägt genau die richtige Frische in sich. Das Holzpodest, auf dem unser Strandkorb steht, haben wir ganz für uns allein. Als wäre es unser Privatgrundstück und unser Strandkorb das Sommerhaus. Es stimmt wohl, was man immer wieder liest: Böhl hat den ruhigsten Strand von St. Peter-Ording.     In Ording und Bad ist schon deutlich mehr los, …