Was sieht aus wie ein Strand, ist heiß wie die Wüste und duftet nach Heide? Logisch: die Boberger Dünen im Bezirk Bergedorf. In einem der irritierendsten Naturschutzgebieten der Stadt zieht Hamburgs letzte Wanderdüne im andächtigen Tempo von zehn Zentimetern pro Jahr ihre Kreise.
20 Minuten vom Hauptbahnhof entfernt, im Naturschutzgebiet Boberger Niederung erkennt man Erstbesucher an viel zu dicken Jacken und dem leicht irritierten Blick. Hier muss doch irgendwo das Meer sein, funkt das Unterbewusstsein. Alles andere ist schließlich auch da.
Hier muss doch irgendwo das Meer sein
Sand in den Schuhen, Sandberge vor den Augen, Dünengras, Schafe für die Landschaftspflege, Boccia-Spieler, Burgenbauer, Sonnenanbeter in Badehosen und Bikinis – selbst im April. Die helle Sandfläche reflektiert das Sonnenlicht und erhöht die Strahlungsintensität erheblich.
Das Boberger Dünenhaus informiert über alles Wissenswerte rund um die letzten Hamburger Sandverwehungen. Einst türmten sich gewaltige Berge von Bergedorf bis zum Berliner Tor. Was übrig blieb, ist heute unter Schutz gestellt und umgeben von Wiesen, Moor, Heide, Wasserflächen und Orchideenterrassen an einem Geesthang.
Geht man gut zwei Kilometer quer durch die Heide, kommt man zu einem Badesee, der Abkühlung verspricht. Spezialisten testen Wassertemperatur und Freiköperkultur, sobald die Sonne sich zeigt – selbst im April. Themenwege zwischen zwei und fünf Kilometern Länge führen in kleine, seltsame Welten, bevölkert von Ödlandschrecken, Blutströpfchen, Warzenbeißern, Ameisenlöwen und Grabwespen.
Unzählige bedrohte Tier- und Pflanzenarten finden hier genauso Unterschlupf wie Wanderer und Radfahrer, Reiter und Segelflieger: Der Flugplatz liegt gleich hinter den Dünen; setzen die Flieger zur Landung an, rauscht der Wind unter den Tragflächen – beinahe wie das Meer.
Fazit: Ausflug in die Boberger Dünen
Strandwetter vorm Fenster, aber zu spät aufgestanden, um noch ans Meer zu fahren? Macht nichts. Die Boberger Dünen versprechen Nordseefeeling in der Stadt.
Stichworte
#Boberg #Wanderdüne #Sonnenanbeter #Badesee # SpurenimSand
Praktische Infos
Hin & Weg: S 21 bis Mittlerer Landweg, von dort den Bus 221 bis Boberger Furtweg (zu Fuß 3 km).
Beste Zeit: Früher Frühling – später Herbst, zum Baden natürlich der Sommer.
Dauer & Strecke: 2–3 Std., je nach Wanderroute
Ausrüstung: Sonnencreme, Getränke
Bei dem Text handelt es sich um einen Auszug aus unserem Buch »52 kleine & große Eskapaden in und um Hamburg«. 2019 auf der ITB als »bestes Reisebuch national« ausgezeichnet, steht mittlerweile die 2. Auflage in den Läden.
Alle, die sich fest vorgenommen haben, mehr rauszugehen, aber noch nicht so richig in die Puschen gekommen sind: das Buch funktioniert prima als Challenge mit sich selbst. Schaffst Du es, alle Eskapaden innerhalb eines Jahres auszuprobieren?! Der nahende Frühling ist jedenfalls der beste Zeitpunkt zum Starten. Man kann es ja mittlerweile kaum mehr erwarten, in die Natur zu kommen.
Verlosung beendet. Ich allerdings kann mindestens eine Woche weder raus noch bloggen (ein Umzug). Statt eines Beitrages wird es kommenden Sonntag daher ein Buch zu gewinnen geben. Wer an der Verlosung teilnehmen möchte, verrät in einem Kommentar, worauf er/sie sich am meisten im Frühling freut. Am 15. März 2020 schaue ich dann kurz vorbei, um die/ den Gewinner*in zu ziehen und zu benachrichtigen. Verlosung beendet.
Viel Glück!
Bestellen geht natürlich auch: Klick
52 kleine und große Eskapaden in und um Hamburg
232 Seiten, ultraviele Fotos
DUMONT REISEVERLAG
Auflage: 2. (September 2019)
ISBN-10: 3770180712
ISBN-13: 978-3770180714
Preis: 16,95
Ich werde diesem Tipp folgen und in die Boberger Dünen wandern! Ich lese diesen Blog regelmäßig und freue mich über die Tipps.
Besten Dank für den schicken Tipp im Osten Hamburgs!
Hier im Westen träumen Landschaftsplaner auch von solch einem Erlebnis. Die frei gemachten ehemaligen Dünen (z.B. „Holmer Sandberge“) können leider nicht arbeiten, stehen von hohem Wald umgeben. So muss wiederholt gegen das Zuwachsen gearbeitet werden – das ändert aber nichts an der Grundsituation. – Wenn „unsere“ Dünen arbeiten könnten, würde ihnen wohl auch der Erneuerungssand fehlen, während der wandernde von Nutzflächen runtergeholt werden müsste.
Hals und Beinbruch – auf gutes Gelingen beim Umzug!
Ludwig
Ach die Boberger Düne, welch Kleinod! Für mich als Wanderer, Naturliebhaber und Flugzeugfan ein wahreres Paradies! Im warmen Sand sitzen, von der Sonne erhellt werden, während über einem die geräuschreduzierten Segelflieger im Tiefflug zur Landung gleiten, herrlich!
Darauf und dass es endlich wieder hell(grün) wird, freue ich mich im Frühjahr besonders!
Aber ich möchte die Eskapaden gar nicht gewinnen, denn ich habe sie schon (und auch verschenkt), und weiß wie gut sie sind!
Happy Umzug und bis bald, Stefanie ?
Alex
Komme aus Heidelberg öfter in den Norden und freue mich immer über Tipps jenseits der Touristenpfade, lese den Blog regelmäßig und sehr gerne. Herzliche Grüße aus dem Südwesten Karin
ich freue mich, dass ich heute warzenbeißer kennengelernt habe und würde im frühling gerne mal einen treffen.
Liebe Stefanie,
ich liebe Deinen Blog.
Mit jedem Artikel bringst Du mir meine norddeutsche Heimat immer noch ein Stück näher. Es ist so faszinierend, was es alles noch in der Nähe zu entdecken gibt, ohne großen Aufwand, ohne lange Anreise und auch bei wenig Zeit 🙂
Man muß nur los !
Ich bin sehr gerne und viel draußen, bei Wind und Wetter und zu jeder Jahreszeit. Nun freue ich mich auf den Frühling und ich warte sehnlichst auf die riesigen Teppiche an Buschwindröschen in den Wäldern. Das sind Kindheitserinnerungen :))
Moin Stefanie. Ich freue mich im Frühling immer wieder auf das erste (zweite, dritte,…) Kaffeetrinken im Garten – mit frischem Grün an Bäumen und Sträuchern, blauem Himmel, Sonne und Vogelgezwitscher. Liebe Grüße, Ulrike
Hallo Stefanie,
ein toller Blog. Ich bin immer sehr gespannt auf jeden neuen Entdeckertipp und immer wieder erstaunt und bestätigt 🙂 wie schön es doch bei uns im Norden ist !
Ja, man muß nicht weit weg ….
Im Frühling freue ich mich auf das erste Mal: Jacke aufmachen, Gesicht in die Sonne und den warmen leichten Wind halten und einfach nur so dasitzen und geniiiießen :))
Sonnige Grüße von Antje
Ich freue mich, wieder mein E-Bike rausholen zu können, vielleicht gehts dann in die Boberger Dünen, wer weiß 😉
Ich freue mich auf die ersten Wildkräuter zum Schnabulieren & den Start unseres Saisongartens – endlich wieder in der Erde buddeln 🙂
Sehr interessant! Dünen quasi mitten in der Stadt, hätte ich jetzt nicht so vermutet.
Hallo,
im Frühjahr freue ich mich immer am meisten darauf, dass die Bäume langsam wieder grün werden.
Viele Grüße, die Alex
Schöne Erinnerung mal wieder in die Boberger Dünen zu fahren. Ich bin neugierig auf dein Buch & freue mich im Frühling auf die ersten Wildkräuter und den Start unseres Saisongartens – endlich wieder in der Erde buddeln.
Was es alles gibt! Ich bin immer wieder erstaunt.
Im Frühling freue ich mich besonders darauf, durch Grün statt Braun zu radeln und zusammen mit den Katzen wieder in der Sonne auf dem Balkon sein zu können.
Guten Umzug!
Ich sags ja immer: Hamburg ist auch nur ein Dorf:-) Ich meine gehört zu haben, dass Hamburg eine der grünsten Städte sind:-) Hetzt wohnst Du ja auch an einem schönen Park. Ich glaube, Euer Hamburg-Buch muss ich mir auch noch zu legen. Bald sind wir wieder in Altona.
Erholt Euch gut vom Umzug.
Lieber Gruß
Kai
Ende der Verlosung – gerade hat der Zufallsgenerator entschieden und der/die Gewinner*in ist benachrichtigt.
Vielen Dank für´s Mitmachen. Und passt auf Euch auf.