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An Englishman In St. Annes

Unsere letzten Stunden in Nordengland verbrachten wir in Lytham St. Annes, einem altmodischen Seebad in Lancashire.

Als wir aus dem Auto stiegen, steuerte ein älterer Herr auf mich zu. Er war wie aus dem Ei gepellt. Einer von der Sorte, bei der man denkt, er habe sich ausnahmsweise fein gemacht. Vielleicht Landwirt, dachte ich. Weil er so aussah, als gehöre er zum Ensemble von „Der Doktor und das liebe Vieh“.

Ob ich ihm behilflich sein könne, fragte er und zeigte zum Parkautomaten. „Ich bekomme es leider nicht hin. Ich habe so etwas nämlich noch nie bedient.“

 

St. Annes Beachpark

 

Ich murmelte etwas von „complete stranger myself“ und hoffte inständig, dass das Ding bei mir funktionieren würde. Ich wollte diesen Herren, der noch nie in seinem Leben ein Parkticket gezogen hatte, auf gar keinen Fall enttäuschen.

Er reichte mir die abgezählten Münzen. Seine Hände waren nicht die Hände eines Schreibtisch-Mannes. Das Ticket zu ziehen, bekam ich tiptop geregelt. Es war ein ganz normaler Parkautomat.

Als er mich dafür überschwänglich lobte und mich „my love“ nannte und sagte, ich habe seinen Tag gerettet, denn ohne mich hätte er zweifelsohne den wunderschönen Nachmittag auf dem Parkplatz verbringen müssen – rührte mich das halb zu Tode.

Und ich wurde leicht wehmütig. Weil dies unser letzter Spaziergang in Nordengland war.

 

St. Annes Beach

 

Am Strand von St. Annes

 

Es war wirklich ein wunderschöner Nachmittag. Warm und windstill. Auf der Promenade reckten vereinzelte Herrschaften die Gesichter zur Sonne wie zufriedene Wasserschildkröten.

Ein Schild am Strandzugang verbot das Mitbringen von Alkohol. Blackpool schien nicht Meilen sondern Lichtjahre entfernt.

Und ich dachte an die vielen Mini-Bekanntschaften, die wir in den vergangenen Tagen gemacht hatten. Nur kurze Gespräche zumeist. Doch die hatten uns so seltsam nachdrücklich berührt.

Kürzeste Liebe, hat Ringelnatz das mal genannt.

 

Pier Lytham St. Annes

 

Vom Pier her wehte gedämpftes Kreischen an mein Ohr. Zunächst dachte ich an aufgeregte Möwen.

Aber im Näherkommen wurde mir klar, dass es sich um Gitarren handelte. Jemand musste dort drinnen die Boxen auf Anschlag gedreht haben. Jemand der Heavy Metall liebte.

Wie beinahe jeder Pier in Nordengland beherbergt auch das Schmuckstück von St. Annes eine überdimensionierte Automatenspielhalle. Sie war vollkommen verwaist.

Und das war wieder so ein typisch englischer & herrlich irritierender Moment, der gleichzeitig seine Logik hat. Das Klientel in St. Annes scheint nicht unbedingt aus Headbangern zu bestehen.

 

St. Annes Pier

 

Warum man Engländer lieben muss

 

Man kann die Engländer natürlich nicht alle über einen Kamm scheren. Das gilt für jedes Volk. Für die Engländer aber ganz besonders. Weil sie über die Maßen individuell sind.

FearlessClothingGrundsätzlich hüte ich mich davor, Leute anzustarren. Treffe ich, sagen wir mal, Herbert Grönemeyer auf der Straße, gucke ich in die andere Richtung.

Doch in England habe ich mich immer wieder ertappt, meine Augen einfach nicht abwenden zu können. Manchmal blieb mir sogar der Mund offen stehen. Diese Gesichter. Diese Attitude. Diese Outfits. Ihr gesamtes Leben scheint sich in ihrem Äußeren zu spiegeln. Schön, wäre das falsche Wort.

Aber genau so muss Beethoven das gemeint haben, mit seiner Ode an die Freude: Deine Zauber binden wieder, was die Mode streng geteilt.

Einen guten Eindruck bekommt man immer im April beim Ladies Day in Aintree. (Besonders Frauen  gefällt es sicher, das mal anzuklicken.)

 

Dockhouse Cafe St. Annes

 

Und apropos Ode an die Freude. Vor unserer Englandreise hat mich die Europaskepsis der Briten immer irgendwie empört. Jetzt finde ich es eher schade, dass sie nicht so richtig dazu gehören mögen.

Ich sag nicht mehr: Sollen sie doch austreten. Dann werden sie schon sehen, was sie davon haben. Sondern hoffe das Beste.

Wir möchten auf jeden Fall noch einmal wiederkommen; in den Norden im Westen. Irgendwann.

Bis dahin lese ich bei Steffi mit, die ganz wunderbar über die Erfahrungen einer Berlinerin in Yorkshire schreibt.

 

Beach Lytham St. Annes

In Niedersachsen wird zusammengegessen: Verenas Flying Table

Vor ziemlich genau 4 Jahren erhielt ich eine E-mail mit dem Entwurf eines Entwurf eines Flyerentwurfs. Ob ich mal drüber schauen könnte, fragte Verena. Und was ich so ganz grundsätzlich von ihrer Idee eines Supper Clubs hielte.

Das war im April 2011. In London und Berlin vermehrten sich Underground Restaurants, Home Bistros und Guerilla Diners gerade wie Mücken nach einem Sommergewitter. Dass die Leute Lust drauf hatten, wir mir schon klar. Doch Verena wollte das Ganze nicht in einer Großstadt aufziehen – sondern mitten in Niedersachsen. Ob das Konzept auch im ländlichen Raum aufgehen würde, schien durchaus ein paar Bedenken wert.

Guglhupf

 

Verena ist aber nicht der Typ für Bedenken. Nur 3 Monate später ging My Flying Table in Wildeshausen an den Start. Und bis heute ist nicht ein einziger Platz frei geblieben.

Seit 4 Jahren öffnet Verena 4 mal monatlich ihr Zuhause, um für 10 Gäste zu kochen. Eine Art analoger Food-Blog könnte man sagen. Verenas Dashbord – die Küche – öffnet sich zum Wintergarten, wo die Leute an einer langen Holztafel zusammensitzen. Manchmal kennen sie einander. Meistens nicht.

Anfangs, als Verena noch für möglich hielt, die Anfangseuphorie können sich als Strohfeuer entpuppen, bot sie sogar bis zu 8 Termine im Monat an. Auch die waren stets ausgebucht. Doch das ließ sich auf die Dauer nicht mit ihrem eigentlichen Beruf als Stewardess vereinbaren.

 

Alte Apotheke

 

Letzte Woche hat Volko mal wieder frische Fotos für Verena geschossen. Ganz ohne Foodstylisten-Tricks wie Haarsprayglanz oder Rasierschaum-Creme mussten die beiden zwei Tage im Akkord arbeiten. Echtes Essen sieht ja nicht ewig appetitlich aus.

Und echtes Essen will gegessen werden. Das war dann mein Part. Ansonsten hatte ich nichts anderes zu tun, als ab und zu den Aufheller zu halten. Was soll ich sagen? Ich hatte schon schlechtere Jobs.

 

FlyingTable

 

In der übrigen Zeit ich saß im Garten und machte mir Gedanken. Über Verenas Erfolgsgeschichte im Allgemeinen und Niedersachsen im Speziellen.

Was ist eigentlich mit Niedersachen?

Die norddeutschen Bundesländer sind für mich alle sehr spezifisch. Schleswig-Holstein ist das Schönste, meine Heimat. Hamburg ist die große Freiheit und mein Zuhause. Bremen die kleinere, sensiblere Schwester. Und in Mecklenburg-Vorpommern scheint der Wind die Kindheitserinnerungen meiner ostpreussischen Großmutter zu flüstern. Das nördliche Sachsen-Anhalt ist königlich romantisch. Das nördliche Brandenburg wie ein Spätsommernachmittag am See. Und Berlin ist natürlich Berlin.

Nur bei der Charakterisierung Niedersachsens tue ich mich schwer.

Gartenhaus

 

Niedersachsen ist so wahnsinnig groß und vielfältig, dass ich einfach nicht den Finger drauf legen kann. Fragt man die Niedersachsen selbst, fällt ihnen auch nicht so viel dazu ein. Niedersachsen empfinden sich oft gar nicht in erster Linie als Niedersachsen. Ihr Lokalpatriotismus scheint kleinteiliger.

Niedersachsen sind Altländer, Wendländer, Ostfriesen. Ihre Heimat ist die Lüneburger Heide, der Harz oder das Emsland. Sie leben „in der Nähe von Hannover“, „in der Nähe von Bremen“ oder „in der Nähe von Hamburg“.

Was sie alle verbindet, habe ich mich lange gefragt. Die Niedersachsen sprechen ja nicht einmal einen gemeinsamen Dialekt. Höchstens die, die um Bremen herum wohnen.

 

Jakobsmuscheln

 

Und da befand ich mich ja nun gerade. Wildeshausen, die Kleinstadt an der Hunte, präsentierte sich aufgeräumt und frühlingsfrisch. Sogar die Jugendlichen hatten etwas frisch Gewaschenes. Wie sie sich da mit ihren mit Maigrün geschmückten Bollerwagen durch die Gegend tranken, schien es mir undenkbar, sie könnten jemals absichtlich etwas zerbrechen oder sonstwie marodieren. Die wollen nur spielen, dachte ich.

Und da wurde mir auf einmal klar, dass Verena instinktiv (ganz ohne Marktforschung) genau erfasst hatte, was Niedersachsen wollen: Sie wollen es sich einfach gut gehen lassen. Und sind die dabei die geselligsten Norddeutschen, die ich kenne. Insofern könnte man sie als die Italiener Norddeutschlands bezeichnen.

Das hat Verena genutzt. Statt szenige Gastro-Konzepte aus den Metropolen dieser Welt zu kopieren, hat sie etwas Eigenes kreeiert. Sie hat sich ganz der Gastlichkeit verschrieben. Sie macht, dass man sich bei ihr wohlfühlt. Wie sie das konkret anstellt? Keine Ahnung. Es ist ihr ganz spezielles Talent.

 In Niedersachsen wird zusammen gegessen

Verena Kleffner Ein Abend am My Flying Table hat etwas von einem fröhlichen Festessen in einer italienischen Großfamilie. Und zwar eben nicht der Mafia-Sippe aus der Bronx. Sondern der buntgemischten Truppe auf dem Landsitz. Das sitzt der Knecht neben dem Patron und dem mißratenem Sohn. Bildlich gesprochen.

Eitelkeiten und Gedöns funktionieren vielleicht, wo es massenhaft Laufkundschaft gibt. Aber wenn es auf Stammkunden ankommt, muss die Qualität stimmen. Das Essen muss gut sein. Der Gast muss sich wohlfühlen. Punkt.

Und wo jeder jeden kennt, müssen die Dinge ihre Ordnung haben: Guerilla geht nicht in einer Kleinstadt? Dann wird eben eine Konzession besorgt. Wird den Behördenmitarbeitern so oft & so lange erklärt, was ein Privatrestaurnt ist, bis sie´s ok finden. Und genehmigen. Wird brav eine Hygiene-Schulung bei der IHK absolviert. Wird ein Bad als Kunden-WC umfunktioniert. Wird das Gesundheitsamt empfangen usw. usf.

In Niedersachsen wird gemacht und nicht geredet

Am ersten offiziellen Flying Table versammelten sich noch Freunde und Bekannte. Dann kamen die Bekannten der Bekannten. Und während in Frankfurt und Hamburg und Köln die Leute noch sagten: ach ja, Supper Club, das wollte ich auch schon immer mal ausprobieren… rannten die Bekannten der Bekannten der Bekannten Verena die Tür ein. Und dann kamen die Unbekannten.

Mittlerweile hatte sich die Presse eingeschaltet. Erst der lokale Anzeiger, dann überregionale Zeitungen und Zeitschriften, schließlich Fernsehen und Radio. Heute begrüßt Verena  längst nicht mehr nur Gäste aus Wildeshausen und „um zu“ sondern auch aus allen anderen Gegenden, Städten oder Ländern.

Aber die Wildeshauser kommen trotzdem noch. Allerbestes Zeichen das.

 

Mangomozzarela

Dabei ist ein Abend am My Flying Table kein billiges Vergnügen. 65 Euro kostet es pro Person. Zuzugülich der Getränke. Dafür bekommt man sechs fein abgestimmte Gänge – immer eine Ode an den aktuellen Monat. Man könnte also theoretisch alle 4 Wochen kommen und stets etwas ganz Neues erleben. Praktisch ist das aber nicht möglich. Verena ist in der Regel ein gutes halbes Jahr im Voraus ausgebucht. Auch das war von Anfang an so.

Niedersachsen lassen sich nicht lumpen

Für die Getränke ist Timo zuständig. Wie hinter vielen erfolgreichen Frauen, steht auch hinter Verena ein starker Mann. Konnte er zu Beginn eigentlich keine weiteren Kenntnisse vorweisen, als Fliesen zu verlegen und Airbusse zu steuern, geht er ihr heute als Sommelier zur Hand. Jedenfalls wenn er nicht gerade mit der Pilotenbrille auf der Nase durch die Welt kajukelt.

Ist das nicht seltsam: Verena und Timo fliegen ständig an die schönsten und aufregendsten Orte. Aber sie freuen sich wirklich und ehrlich und am meisten, wenn sie zuhause Gäste bewirten dürfen. Und das merkt man!

Marinierte Heringe

Am My Flying Table is(st) man was Besonderes

Logischerweise habe ich das Ganze auch schon mal ausprobiert. Mit gemischten Gefühlen zunächst. Was Smalltalk angeht bin ich in etwa so begabt wie Ebenezer Scrooge. Vor seiner Läuterung. So ein Essen mit Fremden hatte ich mir ehrlich gesagt irgendwie anstrengend vorgestellt.

Das war es aber ganz und gar nicht. Höchstens für die Gastgeberin. Denn am Ende saßen wir bis nachts um 2.00 Uhr. Der Gesprächsstoff hätte auch noch länger gerreicht.

Unter den Gästen: Ein Springreiter aus Manchester (ich liebe Manchester). Die beste Freundin der Ex-Freundin des Gastgebers (hochspannend). Dann war da ein Paar aus der Gegend, das Milchwirtschaft betreibt (ich hatte 1.000 Fragen). Und ein Paar 70+, das sich im Internet kennengelernt hatte (voll süß). Weiter eine Radiomoderatorin aus Bremen (die an diesem Abend ein Feature produzierte). Und Volko (der für mich ja sowieso was Besonderes ist). Demnach war ich die einzige Normale, Durchschnittliche. Dachte ich. Komischerweise fanden die anderen mich aber genauso interessant wie ich sie.

Merke: Man darf ruhig ein bisschen schüchtern sein, wenn man zu Verena kommt. Die anderen Gäste sind in der Regel offen genug, um Berührungsängste zu nehmen. Und wenn nicht, kümmert sich die Chefin selbst drum.

MyFlyingTable

In diesem Sinne scheint mir My Flying Table ein bisschen zu sein wie Niedersachsen selbst. Ich meine, wenn man in Hamburg einen Supper Club besucht, wird man in der Regel auf Menschen treffen, die in etwa aus den gleichen sozialen Bezügen kommen.

In einem riesigen Bundesland, das zu 82% aus Wald und Weiden besteht, ist es aber nicht so leicht möglich, sich in seiner Komfortzone zu verschanzen. Das bringt Vielfalt statt In-Group-Verhalten. Denke ich mir.

Falls man also Niedersachsen kennenlernen will, ist ein Essen bei Verena & Timo ein guter Anfang. Zum My Flying Table geht´s hier lang: Klick.

Und falls gerade ein echter Niedersachse und/oder Auskenner mitliest, wäre ich sehr interessiert an weiteren Tipps. Was ist speziell und typisch bei Euch da im Süden? Ich kenne nämlich noch viel zu wenig (von) Niedersachsen.

myflyingtable

PS.: Leider hat sich mein fb-Ausbilder nach Sizilien abgesetzt. Jetzt muss ich ganz allein gucken, wie und ob das geht. Falls ich offensichtliche, voll bescheuerte Fehler mache, bin ich für Hinweise sehr dankbar.

Der Heidschnuckenweg: Was Du über Etappe 1 wissen solltest

Rausgehen ist mein neues Ausgehen. Könnte man so sagen. Zwar tausche ich Nächte mit Tagen. Fette Beats mit Stille. Gedränge mit Einsamkeit. High Heels mit Wanderboots. Doch eine längere Wanderung hat genauso ihren speziellen Rhtythmus wie eine rauschende Party. Und danach tun einem gleichermaßen die Füße weh. Besonders nach der 1. Etappe des Heidschnuckenweges. Die hat es nämlich in sich.

Wandern auf dem Heidschnuckenweg

  1. Von den offiziell 13 Abschnitten des Heidschnuckenweges ist die 1. Etappe mit 26 km die zweitlängste.
  2. Sie führt von der Fischbeker Heide in Hamburg-Harburg nach Buchholz in der Nordheide.
  3. Solltest Du mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen, kommen noch ca. 1,5 km von der S-Bahn-Station Fischbek hinzu. Und natürlich die Strecke von Dir zuhause bis zur Bahn. Sowie die Kilometer, die Du Dich verläufst. (Das kann passieren, wenn Du Dich zu intensiv unterhältst.)
    Fischbek
  4. Der Heidschnuckenweg ist im Großen und Ganzen gut ausgeschildert. Meistens mit einem schwarzen H auf weißem Grund. Manchmal auch mit einem gelben Pfeil. Den ersten Wegweiser siehst Du schon vom Bahnsteig der S-Bahn-Station Fischbek.
  5. Es ist erstaunlich: Die zweitgrößte Heidelandschaft Deutschlands befindet sich in Hamburg.
    Fischbeker Heide
  6. Hast Du die Fischbeker Heide durchquert, war´s das mit Heide für den Rest der Etappe. Dafür stiefelst Du nun über die höchsten Erhebungen Hamburgs. Das Auf- und Ab in den Schwarzen Bergen ist – ohne Witz – nicht ganz unanstrengend. Bänke zum Rasten gibt es erst einmal nicht.
    Schwarze Berge
  7. In Tempelberg hast Du das Anstrengendste hinter Dir.  Unterhälst Du Dich zu intensiv, könntest Du leicht den gelben Pfeil übersehen, der bei den letzten Häusern links hoch auf einen schmalen Pfad weist. (Dass Du in die Irre läufst,  merkst Du, wenn Du länger als 10 Minuten kein weißes H auf schwarzem Grund oder gelben Pfeil entdeckt hast.)
  8. Der Heidschnuckenweg ist nicht gerade überlaufen. Es kann passieren, dass Du stundenlang keiner Menschenseele begegnest. Nur am Wochenende und zur Heideblüte ist das anders.
  9. Hat es am Vortag geregnet, kann der Weg matschig sein. Dann duftet es wie in einer finnischen Sauna.
    Heidschnuckenweg Etappe1
  10. Kurz darauf gelangst Du in einen der größten Buchenwaldkomplexe Norddeutschlands. Das Naturschutzgebiet von Rosengarten ist im Frühling das Hellgrünste, was ich je gesehen habe.
    Buchenwaelder
  11. In Rosengarten hast Du etwa die Hälfte geschafft. Das kleine Dorf bietet die einzige Möglichkeit, auf der 1. Etappe vielleicht einen Kaffee zu bekommen. Und zwar auf dem Reiterhof gleich am Dorfeingang, wo man auch den Stempel für den Wanderpass bekommt, wenn Du so etwas willst.  Es ist allerdings nicht immer jemand zugegen.
    Etappe1 Heidschnuckenweg
  12. Bis Rosengarten (und auch noch um ganz Rosengarten herum) ist die 1. Etappe des Heidschnuckenweges wunderschön.
    Wanderweg Rosengarten
  13. Ab Nenndorf fällt der Weg meines Erachtens aber ab. Über gut 4 km geht man jetzt in Autobahnnähe. Mal drunter durch, mal drüber weg, mal an ihr entlang.
    Heidschnuckenweg bei Nenndorf
  14. Wandern an der Autobahn ist für auditive Menschen wie miese Musik beim Ausgehen. Der Zauber geht flöten. Zwar ist etwa ab Dibbersen alles wieder in (stiller) Ordnung. Allerdings kommen wir auf den letzten 8 km nicht mehr so richtig rein in den Flow, der das Wandern für mich eigentlich ausmacht. Ausgemachte Wanderprofis können das besser ab und (hören auch nicht auf zu fotografieren und den Weg zu beschreiben).
  15. Am Bahnhof von Buchholz haben wir 29,87 km auf dem Schrittzähler. Und finden: Das ist einen Tick zu viel. Insgesamt hat die 1. Etappe des Heidschnuckenweges etwas von einer Party, die man besser zu einem bestimmten Zeitpunkt verlassen hätte.
  16. Wenn Du nicht zwanghaft (wie ich) Wanderwege von Anfang bis Ende beschreiten willst, erkundest Du die Buchenwälder von Rosengarten und die Fischbeker Heide am besten einfach mal so. Und steigst auf den Heidschnuckenweg lieber bei Etappe 2 ein.
  17. Wenn Du aber zwanghaft durchalten möchtest, macht die Etappe 1 letztendlich doch total zufrieden.
    Buchen
  18. PS.: Du weißt nicht genau, ob Wandern was für Dich ist? Hier findest Du 10 gute Gründe, Dich auf den Weg zu machen.

With Our Heads Up In the Clouds

Das Clouds ist Hamburgs höchstes Restaurant. Es befindet sich (an dieser Stelle werden die Frankfurter sich schieflachen) im 23. Stock der Tanzenden Türme. Für Hamburger Verhältnisse ist das hoch. Das kann man von der Rooftop Bar ganz gut erkennen.

Rooftop Bar Clouds

Heaven´s Nest

Bei der Bar im 24. Stock der Tanzenden Türme handelt es sich nicht um Hamburgs höchste Bar. Sie ist dennoch hoch genug, um sich weit, weit weg von Allem zu fühlen. Das Tor zur Welt ist nämlich traditionell niedrig gebaut. Über Jahrzehnte galt es quasi als Sakrileg, höher hinaus zu wollen, als die fünf Kirchtürme von Hamburg City. Es würde das typische Stadtpanorama zerstören. Sagte man.

Hafenblick Heavens Nest

Doch zum typischen Stadtpanorma gehören wohl längst nicht mehr für alle die Kirchtürme. (Wer schüttelt schon alle fünf Kirchennamen aus dem Ärmel?). Und Touristen verbinden mit Hamburg erst Recht in erster Linie den Hafen. Von daher habe ich nichts gegen das ein oder andere Hochhaus am Hafenrand einzuwenden.

Jedenfalls: das Heaven´s Nest ist ein schöner Ort für einen Apertif. Die Bar öffnet täglich um 17.00 Uhr; eine Stunde vor dem Restaurant. Die Getränke-Karte ist tiptop und dick wie ein Telefonbuch (falls noch jemand was mit dem Vergleich anfangen kann.)

Heavens Nest

Im Heaven´s Nest kann´s ziemlich stürmisch sein. Also Jacke nicht vergessen. Wir waren jedenfalls ganz schön durchgepustet, als wir das Restaurant betraten.

Restaurant Clouds

Laut eigener Auskunft liegt das Hauptaugenmerk im Clouds auf sehr gutem Fleisch und sehr gutem Fisch. Was wir so unterschreiben können. Das Angebot für Vegetarier und Veganer hingegen ist begrenzt.

Restaurant Clouds

Obwohl ich das Essen wirklich sehr genossen habe, tue ich mich mit einer Empfehlung schwer (weil ich die Preise doch recht heftig finde und irgendwie kein Maßstab bin: Ich esse nämlich fast alles gern. Außer Fischsuppe. Doch selbst die sah im Clouds köstlich aus).

Fischsuppe

Das Clouds ist nicht ganz billig. Bei den Vorspeisen kann man mit etwa 15 Euro aufwärts rechnen. Hauptspeisen kosten durchschnittlich 30 Euro. Wobei die Möglichkeiten nach oben unbegrenzt scheinen. (Günstiger geht´s von Montag bis Freitag beim Mittagstisch.)

Clouds Hamburg

Möchte man nach dem Essen an die Restaurant-Bar wechseln, muss man

  •  Glück haben, dass einer der zwei tollen Tische mit Ausblick noch frei ist (unwahrscheinlich) oder
  • einen der zwei tollen Tische mit Ausblick reservieren.

Um einen Tisch an der Bar zu reservieren, muss man einen Mindestumsatz von 150 Euro garantieren. (Auch wenn man im Restaurant schon ordentlich Umsatz generiert hat. Auch wenn man nur zu zweit ist.)

Bar Clouds

Einen noch besseren Ausblick hat man übrigens von der Damentoilette. Oder natürlich im Heaven´s Nest. Besonders wenn es dunkel wird. Aber – und das fand ich seltsam – da war später niemand mehr.

Haevens Nest Clouds

Aber Leute gucken wird ja eh überbewertet. Jedenfalls in Hamburg, wo die Leute seit mindestens 30 Jahren zu den immer gleichen „Damit-kann-man-nichts-falsch-machen“-Outfits greifen.

Deswegen finde ich es auch den Dress-Code auf der Seite des Clouds unnötig. O-Ton:

„Kleidung ist ein Ausdruck der Persönlichkeit. Im clouds können Sie sich von Ihrer besten Seite zeigen. Neben einem gepflegten Erscheinungsbild, begrüßen wir ein schickes Abend-Outfit. Auf zu sportliche oder legere Kleidung bitten wir zu verzichten.“

Dafür ist das Bar-Team übrigens erstaunlich sportlich und leger gekleidet. Ehrlich gesagt sogar zu sportlich und leger. (Normalerweise verschwende ich wenig Gedanken an Outfits. Aber wie es in den Wald hineinruft… usw.)

Rooftop Bar Heaven´s Nest

Ansonsten fanden wir´s im Clouds aber toll. (Da wir niemanden zu unnötigen Unkosten veranlassen wollen, sind gegenteilige Meinungen natürlich gern in den Kommentaren gesehen.)

Restaurant Clouds
Reeperbahn 1
Geöffnet täglich ab 18.00 Uhr
Reservierung in der Regel erforderlich

Tanzende Tuerme Reeperbahn

Birke

Alsterflaneure: Der Alsterwanderweg im Frühling

Die Alster ist ein Frühlingsfluss. Das ist mir neulich aufgefallen, als ich von Eppendorf nach Wellingsbüttel ging. Ich ging nicht extra, sondern weil ich sowieso dahin musste. Da das Wetter prima war und ich genügend Zeit hatte, stieg ich an der Kellinghusenstraße aus der Bahn.

Ich wusste, dass da irgendwo der Alsterwanderweg entlangführt. (Vorher hatte ich mich noch 17 Mal gefragt: Willst du wirklich? Bleibt das Wetter  gut genug? Wie lange wird das dauern? Und viele unwichtige Dinge mehr). Kaum aus der miefigen Bahn gesprungen, war mir klar: Das war eine extrem gute Idee.

Blick von der Kellinghusenstrasse auf den Leinpfad

Alsterwanderweg Eppendorf

Der Alsterwanderweg: Wandern für Anfänger

Der Alsterwanderweg schlängelt sich 37 km von Kayhude in Schleswig-Holstein bis zur Alstermündung am Hamburger Hafen. Zumindest für die Strecke zwischen den Landungsbrücken und Poppenbüttel muss man kein Outdoorfreak sein. Man ist nämlich nie weit von der nächsten Bahnhaltestelle entfernt. Zwickt was im Schuh, kann man jederzeit abbrechen. Oder das nächste Restaurant anpeilen, den nächsten Biergarten, die nächste Sowieso-Lounge etc pp.

Streckenweise verläuft der Weg an beiden Ufern. Ab und zu muss man die Seite auch wechseln. Um vom Bahnhof Kellinghusenstraße auf den Alsterwanderweg zu gelangen, schlägt man sich bei Alma Hoppes Lustspielhaus eine Treppe hinunter in den  Haynspark.

Im Haynspark war ich geschätzte 12 Jahre nicht. Manchmal verhalte ich mich wie mein eigener Google Algorithmus. Ich mache die Dinge, die ich immer schon gemacht habe. Andere Dinge mache ich generell nicht. Zum Beispiel bin ich fast nie in Eppendorf. Warum eigentlich nicht? Frage ich mich, als ich die Grenze nach Winterhude passiere.

Winterhude

Alsterwanderweg Winterhude

Die ewige Frage: Alster oder Elbe?

Hamburger teilen sich auf in Alster- oder Elbtypen. Sagt man. Und ich rufe laut Elbe, wenn mich einer fragt. Aber während ich auf dem Alsterwanderweg spaziere, kommt mir das auf einmal irgendwie begrenzt vor. Eigentlich mag ich nämlich beide Flüsse. Und ich glaube, so geht es fast allen Hamburgern.

Alsterwanderweg im Fruehling

Ich sags mal so: Ganz grundsätzlich bin ich kein Typ für Schrebergärten. Aber würde mir ein Schrebergarten direkt an der Alster angeboten, ließe ich noch mal mit mir reden.

Ich habe mal gelesen, Kinder haben ein intensiveres Zeitgefühl als Erwachsene, weil sie jeden Tag etwas Neues erleben. Routinen bringen die Zeit zum Rasen. Im Prinzip bin ich nicht scharf drauf, dass mein Leben möglichst schnell vergeht. Gerade jetzt im Frühling, möchte ich eigentlich jede freie Minute bewusst genießen. So radikal wie sich die Natur von Tag zu Tag entwickelt. Immer schöner wird. Und das „eigentlich“ möchte ich „eigentlich“ aus meinem Wortschatz streichen.

Alsterufer

Das ist ja keine großartig neue Erkenntnis, die ich da habe. Im Alltag aber immer schwer umzusetzen. Ein Spaziergang auf anderen Wegen ist jedenfalls schon mal ein guter Anfang.

Alsterwanderweg Alsterdorf

Alsterwanderweg Alsterdorf

Dieser Weg wird ein leichter sein

 Obwohl ich mitten durch die Stadt lief, hatte ich ein richtiges Wandergefühl. Weil man die ganze Zeit im Grünen ist. Keine Straße, keine Autos, kein Generve, nichts. An einem Wochenvormittag begegnen einem nicht mal Leute.

Weiden

Und das ist noch so ein (voll ödes) Mantra von mir: Bloß keine Leute treffen. Damit nehme ich mir ja total viele Optionen in einer Großstadt. Mir hat gefallen, was Wera von Kultur und Kunst darüber neulich geschrieben hat:

Ruhe ist auch eine innere Einstellung, darum haben mich die anderen … nicht gestreßt.

Das werde ich mir mal hinter die Ohren schreiben.

Wohnen am Alsterwanderweg

Die Welt ist voller Jakobswege

 Da der Alsterwanderweg auf der Spur des Jakobsweges läuft, ist er schön ausgeschildert. Man kann sich nicht verlaufen. Auch wenn man ab und zu das Ufer wechseln muss (oder will).

Wegweiser Alsterwanderweg

O steht für Ohlsdorf. P für Poppenbüttel. H weiß ich nicht. Könnte Heimat bedeuten (denn der Pfeil zeigt dahin, wo ich herkomme).

Schleuse Fuhlsbuettel

Alsterwanderweg Fuhlsbuettel

Etwa am Ratsmühlenteich wird aus dem Frühlingsfluss Alster ein Sommerfluss.

Alsterwanderweg Wellingsbüttel

Alsterwanderweg Wellingsbüttel

Man läuft nun unter Bäumen und alles ist ursprünglicher. Da ich an den Alsterwiesen in Wellingsbüttel abbiegen muss,  landet der Rest auf meiner Bucketlist. Irgendwann werde ich von Wellingsbüttel nach Kayhude wandern.

Ratsmuehlenteich

Und wenn mich das nächste Mal einer fragt: Alster oder Elbe? Antworte ich: „Eigentlich beide. Die Elbe ist für mich mehr Heimat. Sie ist gewaltig genug für alle meine Stimmungen und Gefühle. Die Alster ist für besondere Tage da. Heitere zum Beispiel. Solche wie jetzt. Aber weißt Du, was ich so gar nicht kenne ist die Bille. Hast Du da vielleicht einen Ausflugstipp für mich?“

Strandkorbverleih

In 4 Stränden um die Bucht: Von Timmendorf nach Travemünde

Ich behaupte mal, die Ostseeküste von Schleswig-Holstein kenne ich ganz gut. Doch erst seit ich unter die Wanderer gegangen bin, bekomme ich ein Gefühl für die Entfernungen zwischen den Stränden. Beispielsweise hätte ich nie gedacht, dass es von Timmendorf nach Travemünde nur 12 km sind. So sagt es die Wegbeschilderung.

(Mein eigener Schrittzähler wird am Ende auf 15 km stehen. Aber das wusste ich noch nicht, als ich Mann & Patenkind im Spaßbad abgab und loslief.)

Timmendorfer Strand

Timmendorf Ostseetherme
Meine Liebe zu Timmendorf ist total irrational, doch unzerstörbar. Ich bin weder scharf auf Massenaufläufe noch auf diese spezielle Sorte Cabriofahrer mit Brille im Haar. Beides gehört zu Timmendorf wie Regen zu Hamburg. Genau wie für mich zum Hamburger Sommer ein Tag am Timmendorfer Strand gehört.

Der Strand von Timmendorf ist feinsandig. Genau wie der Meeresboden steinlos. Er fällt flach ab, so dass die Ostsee hier immer etwas wärmer ist als an bewegteren Küstenabschnitten. Ich spaziere zwischen Dünenstreifen und Kieferngürtel. Und träume von einer Villa in der Strandallee. Nach 4,5 km erreiche ich Niendorf.

Luebecker Bucht

Niendorf

Mindestens eine Sache hat der kleine Schnuckelhafen von Niendorf dem Hamburger Hafen voraus. Es gibt fangfrischen Fisch.

Niendorf Hafen

Direkt vom Kutter geht der Fisch in den Verkauf.

Niendorf Fisch

Niendorf steht immer so ein bisschen im Schatten von Timmendorf. Dabei hat der kleine Ort eine viel längere Badetradition. Seit in den 1850er Jahren die ersten Logierhäuser eröffneten, konnte Niendorf zeitweise sogar die Übernachtungszahlen von Travemünde überflügeln. Und ziemlich illustre Gäste begrüßen. Wie beispielsweise den Heidedichter Hermann Löns oder die legendäre Gruppe 47.

Niendorf Promenade

Heute geht es in Niendorf deutlich gelassener zu. Die meisten Gäste scheinen frühjahrsmüde. Gut, dass die Niendorfer Betten aufgestellt haben.

Niendorf City

Die neue Seebrücke hat die Form eines Fisches. Und natürlich Betten.

Niendorf Seebruecke

Da wo Niendorfs Strand endet, habe ich schon 8 km auf dem Schrittzähler. Der Wegweiser nach Timmendorf behauptet, es wären nicht einmal 5. Aber ich bin ja auch Schleifen gelaufen und Zick Zacks und alle Seebrücken bis zum Ende.

Niendorf Badesteg

Nun muss ich eine dieser scheußlichen Entscheidungen treffen: Weiter am Strand gehen? Oder den Weg oben auf der Steilküste nehmen?

Brodtener Strand

Das Brodtener Ufer

Wie man´s macht, macht man´s natürlich verkehrt. Weil beide Varianten toll sind. (So gesehen, macht man´s natürlich auch in jedem Fall richtig.) Jedenfalls: Ich entscheide mich für die Kliffkante (und verweise für das Ufer auf Claudia und Ralph von Meerart).

Brodtener Ufer

Ich bin da oben ganz zufrieden. Der Steilküstenwanderweg ist so schön schleswig-holsteinisch mit seinen geschwungen Feldern und Knicks. Übrigens beginnt der Raps schon zaghaft zu blühen. Ein sicheres Zeichen, dass man in den nächsten Wochen unbedingt nach Schleswig-Holstein muss.

Abbruchkante

Ich höre nur noch die Wellen und die Vögel piepsen und ganz in der Ferne das Tuckern des Bäderdampfers.

Ostsee Brodtener Ufer

4 km mäandert der kleine Wanderweg immer an der Abbruchkante entlang. Man kann ihn übrigens auch direkt anfahren. Beim Ausflugslokal Hermannshöhe befindet sich ein Parkplatz.

Steilkuestenweg

Der letzte Kilometer führt durch den Wald. Bäume direkt am Ostseeufer liebe ich besonders. Im Moment ist der gesamte Waldboden mit Buschwindröschen bedeckt.

Herrmannshoehe

Und dann ist man auch schon in Travemünde.

Travemuende Moewenstein

Travemünde

Travemünde gilt den einen als mondän. Und den anderen als unsäglich; schon allein wegen des Maritim-Klotzes. Der Strand ist aber prima. Da gibt es nichts zu meckern.

So richtig fängt Travemünde erst um die Ecke an. Also an der Mündung der Trave. Da ist es mir aber zu wuselig heute. Doch ich komme wieder, nehme ich mir vor. Mit den Buddenbrooks im Gepäck. Gut zu wissen: Am Strandbahnhof fahren stündlich Busse nach Niendorf, Timmendorf und Scharbeutz. Züge nach Lübeck gehen alle 30 Minuten.

Bahnhof Travemuende

Abends, zurück in Hamburg, habe ich noch mit einem Freund über die Ostsee gesprochen. Er sagte, wann immer er an seinem aktuellen Lieblingsstrand aus dem Bus steigt, flüstern ihm Paul Simon und Art Garfunkel ihren Sound of Silence ins Ohr. Darüber habe ich noch lange nachgedacht. Welche Melodie hat für mich die Ostsee? Ich weiß es noch nicht. Und Du?

 

Blackpool Tower

Knallt mitten ins Herz: Blackpool

Mit Orten ist es wie mit Menschen: Man verliebt sich nicht zwangsläufig in die Schönsten. Manchmal sorgen gerade die Schrammen, Knicke und Unzulänglichkeiten dafür, dass man sein Herz verliert. So ist es uns mit Blackpool gegangen.

 

Blackpool

Alte Liebe Blackpool

 

Blackpool ist die alte Lady unter den englischen Seebädern. Ihr Make-up mag fleckig geworden sein mit den Jahren und ihr Ruf zweifelhaft. Doch ihrem Charme kann man sich nicht entziehen.

 

 

Die Küstenstadt an der Irischen See gilt als Wiege des Massentourismus. Mit Beginn der Industrialisierung kamen Arbeiter aus den umliegenden Textilfabriken in Scharen.

 

Blackpool

 

Über Meilen und Meilen reihen sich die Amüsierbetriebe entlang der Promenande  aneinander. Doch die Arbeiterklasse urlaubt längst (all inclusive) in Südeuropa.

 

 

Der Blackpool Tower ist 158 Meter hoch. Bei seiner Einweihung im Jahr 1894 war er das höchste Bauwerk Englands. Der Boden der größten Aussichtsplattform besteht aus Glas. So kann man 116 Meter in die Tiefe schauen. In der gewaltigen Stahlfachwerkkonstruktion befinden sich  mehrere (wunderschön alte) Ballsäale, ein Kino, ein Aquarium und ein Circus.

 

Blackpool Tower

 

Ein viktorianischer Wasserhahn im Pub. Ein Relief an der Decke im Schnellrestaurant. Überall in Blackpool finden sich Goldstaub aus der Vergangenheit. Doch an vielen Stellen ist die Kulisse schadhaft geworden. Und in altehrwürdigen Tanzhallen und Theatern blättert der Lack von prächtigen Fassaden.

 

 

Wie viele Gebäude stammen auch die drei Piers von Blackpool aus der viktorianischen Zeit. Sie wurden zwischen 1863 (North Pier) und 1893 (South Pier) errichtet. Auf dem Central Pier ist seit 1868 Jahrmarkt.

 

 

Am südlichen Ende der Promenade befindet sich der größte Vergnügungspark Englands. Seine Hauptattraktionen sind die 10 Achterbahnen, teilweise in klassischer Holzbauweise. Die älteste ist seit 1923 in Betrieb.

 

 

Blackpool erreicht man von Manchester oder Liverpool in etwa einer Stunde mit dem Auto. Mit dem Zug ist man in 1,5 Stunden da. Prädikat: Unbedingt sehenswert!

 

Riesenrad

(Fast) alles für die Kunst: Hamburgs Elbphilharmonie

Am Wochenende waren wir eingeladen, Hamburgs Ewigkeits-Baustelle zu besuchen. Und was soll ich sagen? Dieses Gebäude ist ein gewaltiges Kunstwerk – bis in die kleinste Schraube. Zudem ist es doch so: Treibt die Kunst einen in den Ruin, befindet man sich jedenfalls in guter Gesellschaft. Das scheint mir immer noch besser als wegen eines Flughafens oder eines Bahnhofs zugrunde zu gehen. (Fast) genug gejammert also, gemeckert und gehöhnt. Ab sofort freuen wir uns auf die Elbphilharmonie.

 

Großer Konzertsaal

 

Das Herz der Elbphilharmonie ist der große Konzertsaal. 2.100 Menschen werden auf den geschwungen Rängen Platz finden. Ich fasse mal die sehr fachkundige Erklärung mit meinen laienhaften Worten zusammen: Der Konzertsaal ist eine dreistöckige, schalldichte, freischwebende Betonkugel, steiler als das Volksparkstaion, die mit Gummibändern an der Decke befestigt ist. Es ist nicht zu fassen.

 

Großer Konzertsaal

 

Allein der trichterförmige Reflektor wiegt 50 Tonnen. Er verhindert Echos in dem überdimensionalen Raum und ist genau wie die Decke mit der „weißen Haut“ verkleidet. Sie sorgt für ein optimales Klangerlebnis von jedem Platz. Wie Milliarden kleiner Wellen wirkt sie. Wobei kein Milimeter dem Zufall überlassen ist.

 

Reflektor Elphilharmonie

 

Das kniffligste Puzzle der Welt

 

Die „weiße Haut“ besteht aus 10.000 Gipsplatten, von der keine der anderen gleicht. So was kann sich nur ein Japaner ausdenken. Der Akustiker Yashuhisa Toyota hat die Oberflächenstruktur der weißen Haut genau berechnet. Die größte Herausforderung besteht noch nicht einmal darin, die Platten richtig zusammenzufügen. Unter der Haut liegt ein Nervengeflecht von Stahlträgern, das sich der Haut exakt anpassen muss, damit sich die Gipsplatten milimetergenau aneinander schmiegen. Nix von der Stange also.

 

Weiße Haut

 

Und dann wäre da natürlich auch noch die Technik. Also Bühnentechnik, Beleuchtung, Belüftung, Sprinkleranlange, um nur mal einige Dinge zu nenen, für die hier Kabel gezogen werden. Auf dem Foto sieht man einen winzigen Ausschnitt des Gewirrs.

 

Unter der Haut

  Wo wir flanieren werden

 

Baustelle Hamburg

 
Gar nicht mehr lange und dann gehört sie der Allgemeinheit: Die Plaza im 10. Stock. Netterweise haben die Bauarbeiter Gucklöcher in die Knallerbsenfolie geschnitten.

 

Plaza Elbphilharmonie

 

Neues von der Baustelle: Elphilharmonie

 

Speicherstadt

 

Bisschen seltsam wirkt in all dem Durcheinander das Hotel – es ist schon fix und fertig.

 

Hotel Elphilharmonie

 
(Übrigens ich glaube nur, dass sich die Plaza im 10. Stock befindet – kann das aber aufgrund der organischen Bausweise gar nicht 100%ig sagen. Die Etagen fließen irgendwie ineinander.) Jedenfalls ist die Außengaliere da, wo der Rotklinker endet. Angeblich wird sie rund um die Uhr geöffnet sein.

 

Balkon Elphilharmonie

 

Fotofluten wären damit schon mal garantiert.

 
Hafenblick Elbphilharmonie

 
Wo wir nicht wohnen werden
 

wohnen in der Elbphilharmonie

 
In der 23., 24. oder 25. Etage (ich habe längst den Überblick verloren) befinden sich die größten und teuersten der knapp 50 Wohnungen in der Elbphilharmonie. Hier oben liegt der Phantasie-Kaufpreis bei 35.000 Euro pro Quadratmter.

 

Wohnung Elbphilharmonie

 

Das läppert sich, falls man eine 380 qm große Wohnung kaufen möchte.

 

Wohnung Elphiharmonie

 
Vermutlich zuckt der spätere Eigentümer mit den Schulter und sagt: „13 Millionen; was soll´s?  Das habe ich schon wieder drin, weil ich keinen Gerhard Richter für die Schlafzimmerwand benötige.“

 

Michelblick

 

Die Frage ist nur: Wird er (oder sie) den Ausblick so schätzen, wie ganz normale Hamburger es tun?

 

Hafen Hamburg

 

Ich will keine Neiddebatte lostreten. Aber bedeutet es den potentiellen Käufern überhaupt etwas, wenn sie nach vorn raus auf die Elbe schauen und nach hinten auf die Alster? Vermutlich nicht. Wohnungen dieser Preisklasse werden selten bewohnt. Sie werden gehandelt und gesammelt wie Kunstwerke.

 

Ausblick Elbphilharmonie

 

Die 24. Etage stell ich mir später ungefähr so vor wie den Fernsehturm: Öde und verwaist. Der russische Oligarch kommt alle 2 Jahre, wenn sein Schiff in die Werkstatt muss. Der dänische Reeder von nebenan ist auch nur zur Aktionärsversammlung da. Und den Großindustriellen aus China hat noch keiner jemals gesehen.

 
Balkon Elbphiharmonie

 

Hätte man nicht wenigstens eine Wohnung für die Öffentlichkeit herrichten können? Ich meine, 13 Mio sind realtiv viel für eine Wohnung – aber eigentlich ziemlich wenig für einen Ort, der den Bürgern einer Stadt etwas bedeutet. (Die Summe entspricht in etwa den Kosten für 5 km Radweg; das weiß ich seit Eröffnung der Oberhafenconnection). Für den Spottpreis würde ich den besten Blick der Stadt nicht verscherbeln.

 

Dachkonstruktion Elbphilharmonie

 

Aber mich fragt ja mal wieder keiner. Schade eigentlich. Denn ich hätte den sachverständigen Entscheidern aus Politik und Wirtschaft gleich sagen können, dass die gewaltige, besondere, wirklich fazsinierende Elphilharmonie nicht für 70 Mio zu bauen ist. Jedes Kind hätte das gewusst.

Doch ich wollte nicht mehr meckern. Denn ehrlich, ich bin schwer beeindruckt von der Elbphilharmonie und den neuen Ausblicken auf unsere Stadt. Und seis auch nur aus dem 10. Stock.

 

Elbphilharmonie

Willkommhoeft

Zurück in die Nähe: Von Wedel nach Pauli

Mittwoch bin ich mit der S-Bahn nach Wedel gefahren, um zu Fuß nachhause zu laufen. Man muss keine Katze sein, um den Weg zu finden. Vom Bahnhof Wedel folgt man der Ausschilderung zum Schulauer Fährhaus. Ab dort geht es dann immer an der Elbe entlang. Heisst ja nicht umsonst Elbwanderweg. Zu den Landungsbrücken sind es exakt 21,39 Kilometer. Weiterlesen

Wast Water Beitragsbild

Nordengland: Was für Helden

Tag 4 im Lake District. Und leider auch schon unser letzter. Wie an den Tagen zuvor, schauen wir am Morgen kurz auf die Karte, um in etwa den Weg abzustecken. Eigentlich ist es egal, wohin man sich treiben läßt. In den Lakes ist es überall traumhaft schön. Und schöner als gestern kann es ja  sowieso nicht werden.

Allerdings haben wir das gestern auch schon gedacht. Und vorgestern. Und vorvorgesten. Und man will ja wenigstens Dopplungen vermeiden, wenn man schon nicht alles Sehenswerte sehen kann. Unser erstes Ziel ist heute Grasmere, wo der Superheld unter den Lake-Poets begraben liegt – William Wordsworth.

 

Der mit den Narzissen tanzt

 

Wordsworth gilt zusammen mit Coleridge als Begründer der englischen Romantikbewegung. Sein Gedicht über die Narzissen (engl.: Duffodils) am Ullswater kennt quasi jedes englische Kind.

I wandered lonely as a cloud

That floats on high o´er vales and hill

When all at once I saw a crowd,

A host, of golden daffodils;

Beside the lake, beneath the trees,

Fluttering and dancing in the breeze.

 

Das beinahe runde Dorf Grasmere am gleichnamigen See ist weiter nichts Besonderes.

 

 

Nur noch so ein Ort, an dem man denkt: So etwas Süßes habe ich ja noch nie gesehen. Und gerochen. Denn in Grasemere wird der beste der Lebkuchen der Welt gebacken. Ein Besuch von Sarah Nelson´s Gingerbread Shop lohnt unbedingt.

Weiter geht es ins benachbarte Langdale. In dem spärlich besiedelten Tal beginnt laut dem Guardian „Englands most outreagous street“, also

 

Englands empörendste Straße

 

Vielfach liest man, es würde sich um Englands steilste Straße handeln. Aber das ist nicht gesichert. Fest steht nur, dass am Ende des Langdales (wo die Welt nach normalen Maßstäben eigentlich zu ende sein müsste) eine uralte Passstraße ihren Anfang nimmt.

 

LitlleLangdale

 

Gleich zwei Pässe sind zu überwinden. Der Wrynose Pass wie der Hardknott Pass wurden im 2. Jahrhundert von den Römern gebaut. Das Ganze hat ein bisschen was von „mit dem Kopf durch die Wand“.

 

Langdale

 

Gut zu wissen: Es handelt um eine sehr schmale Straße. Sie zieht sich 6,2 Meilen durch die Einsamkeit der Cumbrian Mountains. Wenden und umkehren ist fast überall knifflig. Und irgendwann auch gar keine Option mehr. Weil man sich nicht vorstellen mag, die steilen Stellen, die hinter einem liegen, wieder runterzufahren. Abkürzungen oder Abzweigungen gibt es logischerweise nicht. Man sollte also vorher entscheiden, ob man da durch will.

 

echtschmal

 

Tarn

 

Wrynose

 

Kurz nachdem Volko findet, dass es ja nun so schlimm auch nicht war, beginnt der Wrynose Pass. Er ist nur bei gutem Wetter befahrbar und nach meinem Empfinden wirklich eine Zumutung. Allerdings eine wunderschöne Zumutung.

 

Empörend

 

Falls einem einer entgegenkommt, ist hoffentlich eine Ausweichbucht in der Nähe.

 

Gegenverkehr

 

Gibt es keine Ausweichmöglichkeit, muss einer von beiden rückwärts. Wenn es sich dabei nicht gerade um einen höflichen Engländer handelt, sondern um einen geschocktern Touristen, ist die Lage schon mal etwas angespannt.

 

HardknottPass

 

Aber meistens kommt sowieso keiner.

 

Wrynose Pass Lake District

 

Höchstens mal Mountainbiker. Mir wird einmal mehr klar: Es sind nicht alle Menschen so wie ich. Warum man sich freiwillig eine 30% ig Steigung mit dem Fahrrad antut, kann ich mir noch irgendwie erklären. Stichwort: Herausforderung. Aber warum sollte man da hinunterschießen wollen? Großer Gott!

 

MountainBiker

 

Three-Shire Stone

 

Wrynose - Hardknott

 

Manche behaupten, der Lake District hätte J.R.R. Tolkien als Vorlage für das Auenland gedient. The Shire, wie das Auenland im Original heisst, wäre damit auf dem Wrynose-Pass zuende. „In echt“ markiert der Three-Shire-Stone die Grenzen der ehemaligen Counties Cumberland, Lancashire und Westmorland.

 

ThreeShireStone

 

Auf dem  Hardknottpass läuft alles mal wieder darauf hinaus: Die spinnen die Römer.

 

HardknottPassCumbria

 

Ich meine: Wer solche Straßen baut, der baut auch 117 km lange Mauern im Nirgendwo. Um nur mal eine weitere Sache zu nennen, die Hadrian zuzuschreiben ist. Genau wie das

 

Hardknott Roman Fort

 

 

Anders als bei Tolkien ist man bei George R.R. Martin ja nicht auf Vermutungen angewiesen. Wir wissen, dass der Hadrians Wall ihn zur Mauer inspirierte. Im Hardknott Roman Fort kann man sich ziemlich gut vorstellen, wie sich die Männer der Nachwache fühlen.

Eine Vorstellung, die mich hingegen krank macht: Die britische Regierung prüft derzeit die Eignung des darunter liegenden Eskdale-Tales als Atomendmülllager.

 

Eskdale

 

Eskdale ist richtig dünn besiedelt. Das kleine Dorf Boot hat nur 15 Einwohner – aber zwei Pubs.

 

Warum man Engländer lieben muss

 

BrookHouseInnLakeDistrict

 

In der letzten Zeit hört man ja oft, die englische Küche sei viel besser als ihr Ruf. Dafür findet man auf den Speisenkarten erstaunlich viel Weißbrot und frittierten Fisch. Doch es gibt zwei Dinge, auf die man sich in England verlassen kann: Pubs & Pies. Vermutlich gibt es auch noch eine dritte sichere Sache, nämlich Lamm, aber das kann ich nicht beurteilen. Sie sind mir zu niedlich, um sie aufzuessen. Das soll jedoch kein moralischer Zeigefinger sein. Rinder sind auch niedlich. Und dennoch liebe ich Beef Pie. Blätterteigkunstwerke sind natürlich nichts für Zwischendurch. In England nimmt man zum Lunch ja nur eine Kleinigkeit zu sich (sowie zwei bis drei Bier). Stets eine Empfehlung ist die Soup of the Day, die auf keiner Mittagskarte fehlt. Sie ist in der Regel Gemüse-lastig und schmeckt unserer Erfahrung nach immer und überall. Übrigens bestellt man im Pub direkt am Tresen und gibt kein Trinkgeld.

Nach dem Lunch geht es ein Tal weiter. Im Wastdale liegt

 

Englands tiefster See

 

Wastdale

 

Umschlossen von schroffen Bergwänden ist der 4,6 km lange und 600 m breite Wast Water ein stiller und mystischer Ort. Einer von denen, die man im Herzen behält.

 

 

Der Name Wast Water leitet sich vom altnordischen Vatndalr ab. Ein Zeugnis der Wikinger, die überall im Lake District ihre Spuren hinterlassen haben. Mich hat die Landschaft sehr an Island erinnert. Erst als die Schatten lang werden, können wir uns losreissen.

 

Herdentrieb

 

Während es die Ureinwohner nun allmählich nachhause treibt, steuern wir noch mal Richtung Meer.

 

Bonsoir Tristesse

 

Angelegt wurde Maryport von den Römern als Versorgungsbasis für den Hadrians Wall. Mit dem typisch strengen Raster, diente Maryport angeblich als Vorlage für die Planstadt Manhattan. Das habe ich einem Flyer in irgendeiner Touristeninfo entnommen. Und deswegen habe ich mir Maryport ganz, ganz anders vorgestellt.

 

Maryport

 

Maryport war lange ein industrieller Mittelpunkt Nordenglands. Doch als der Hafen zu klein wurde – bzw. die Schiffe zu groß für den Hafen, ging die Stadt beinahe unter. Die Bevölkerung halbierte sich. Die Arbeislosigkeit lag zeitweise bei beinahe 60%. Heute versucht man, sich ein Stückchen vom Touristenboom der Lakes abzuschneiden. Und Maryport hat auch wirklich Charme. Wenn man, so wie wir, diese typisch britische Traurigkeit liebt.

 

SonnenuntergangMaryport

 

Was absolut für Maryport spricht: Vom Strand kann man bis nach Schottland schauen.

 

Schottland

 

Allerdings ist auf den ersten Blick nicht besonders viel los. Nur im Captain Lord Nelsons brennt noch Licht. Drinnen ist es voll, laut und superdupergemütlich. An den Tischen Familien, an der Bar junge Leute und die freundlichsten Bedienungen der Welt.

 

CaptainNelsonsMaryport

 

Zu und zu schade: Fisch wird mal wieder nur frittiert angeboten. Sogar die Scampis sind in Teig gehüllt. Doch die Beef Pie ist vorzüglich. Ein Mädchen, viel zu jung, um Rod Stewart zu hören, drückt an der Juke Box: „The first cut is the deepest“. Das ist genau der richtige Song für den letzten Abend einer ersten Reise nach Nordengland.

 

Maryportbynight