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Bei Fernweh, Sehnsucht & Reisefieber: in der Nähe bleiben 2015; Teil 1

Fahrkarte

Als wir unseren Blog in der Nähe bleiben starteten, hatten wir eigentlich nur ein Jahr im Sinn. 12 Kurztrips in Norddeutschland in 12 Monaten; das war der Plan 2014. Inzwischen haben wir bereits das Doppelte erlebt. 2015 neigt sich dem Ende entgegen und wir leiden noch immer unter keinerlei Ermüdungserscheinungen. Ganz im Gegenteil. Das Jahr war so vielfältig und aufregend, dass es nicht in einen Post passt. Daher resümieren wir in zwei Teilen.

Meine Damen und Herren, wir kommen zum ersten Teil des Schnelldurchlaufs unserer nordischen Hitparade 2015 (bitte denken Sie daran, dass manche Orte, immer wieder gewählt werden können, auch wenn sie drei Mal dabei waren.)

Startnummer 1: Sylt im Januar

Immer an den selben Ort zu reisen, scheint ein bisschen aus der Mode gekommen. In Blogs und auch in unseren Kommentaren lesen wir häufig Sätze wie „da war ich früher immer mit meinen Eltern“. Aber so was macht mittlerweile wohl kaum jemand mehr. Oder kaum jemand, der bloggt.

Wir schon. Es hat nämlich durchaus was für sich, dort zu urlauben, wo man alles in- und auswendig kennt. Selbst wenn man nicht so der tradtionelle Typ ist.

An bekannten Orten darf man zum Beispiel mit gutem Gewissen, einfach nur abhängen. Man kennt die Hotspots der Gegend ja eh alle. Der Urlaub wird nicht mit heilsbringenden Erwartungen überfrachtet. Selbst wenn man drei Tage am Stück nicht vor Freude übersprudelt, ist das kein Drama.

 

 

Und wie das mit dem Glücklichsein eben so ist: Wenn man gar keinen Druck mehr spürt, kommt die Zufriedenheit von ganz allein.

Jedenfalls war Sylt im Januar 2015 mal wieder ein super Jahresauftakt. Und wird es hoffentlich auch 2016. Dann bloggen wir bereits zum dritten Mal von unserer Lieblingsinsel. Vielleicht – aber auch nur vielleicht – haben wir danach alle unsere Lieblingsplätze auf diesem Blog erwähnt. Und können uns an ein Best-of machen.

Februar: Es muss nicht immer Norddeutschland sein

Ich korrigiere: Es darf sogar nicht immer nur Norddeutschland sein. Der Blick über den Tellerrand bleibt wichtig, wenn man die eigene Position richtig einordnen möchte. Weil wir trotz Reiseblog auf dem Teppich bleiben wollten, orientierten wir uns an dem, was dem durchschnittlichen Deutschen auf Reisen möglich ist.

Das passt zu mir insofern, als man durchschnittlicher als ich gar nicht sein kann. Ich meine, ich heiße Stefanie, gehöre zu den geburtenstarken Jahrgängen und habe BWL studiert. Fehlte also nur noch die Durchschnittsreise. Die ist den Deutschen gute 12 Urlaubstage wert und etwas mehr als  € 1.000,–. Mit  Tendenz zu mehreren kurzen Reisen anstelle einer vierzehntägigen.

 

 

Und genauso haben wir es 2015 gemacht. Los gings mit einem Kurztrip nach Malmø, was praktischerweise immer gleich einen Aufenthalt in Kopenhagen inkludiert.

März: Der Norden im Westen

Weil wir noch ordentlich Luft im Budget hatten, arbeiteten wir im März gleich weiter an unserem Titel als Durchschnittsreisende. Dies geschah in Nordengland. Kurz vor der schottischen Grenze liegt der Lake District; landschaftlich das Harmonischste, was wir je gesehen haben.

 

 

Der Vollständigkeit halber: ein Freund von uns hat den Lake District ganz anders erlebt. Nämlich als Touristenhölle. Vor Saisonbeginn (Ostern) ist das aber nicht so. Zwar gehts lebendig zu in den Bilderbuch-Städtchen und Dörfern, aber in der Natur trifft man echt nicht oft jemanden. Der März ist in England übrigens viel, viel, viel milder als in Deutschland. (Außerdem bezahlbar). Ein Abstecher ans Meer, besonders nach Blackpool, lohnt unbedingt!

Alte Liebe Blackpool

Alte Liebe Blackpool

Übrigens hatten wir danach immer noch Zeit und Euros übrig. Dazu mehr im zweiten Teil des Jahresrückblicks.

April: Zurück in die Nähe

Eine Freundin machte uns neulich darauf aufmerksam, dass ziemlich viele unserer Reiseziele nur mit dem Auto zu erreichen sind. Stimmt. Dabei liebe ich das Wandern. Dennoch habe ich es 2015 nur auf 4 Wanderungen gebracht.

Im April lief ich (Volko setzt da meistens aus) von Wedel zu den Landungsbrücken, die 1. Etappe des Heidschnuckenwegs, von Timmendorf nach Travemünde und von Eppendorf nach Wellingsbüttel.

 

 

Von solchen wunderbaren Tagen hätte ich 2016 gern mehr. Erster guter Vorsatz fürs neue Jahr: Langsamer reisen. Bei guten Vorsätzen ist bekanntlich Verbindlichkeit der große Trick. Daher habe ich bereits eine feste Verabredung zum Wandern getroffen. 2016 (watt)wandere ich mit einer Freundin von Cuxhaven nach Neuwerk. Freu mich jetzt schon wie Bolle.

Mai: Heimaturlaub

Aus den handelsüblichen Gründen überkommen mich dort, wo ich herkomme, nicht nur leichte Gefühle. Aber natürlich bin ich längst in dem Alter, in dem man das Vergangene nicht mehr überbetonen sollte.

Meine Heimat – Angeln – ist nicht nur wunderschön, sondern auch voller witziger Kindheitserinnerungen und Teil meiner Identität. Urlaub, da wo man herkommt? Ich kanns nur empfehlen.

 

Wer noch zweifelt, den kann vielleicht ein Beispiel aus der Anleitung zum Unglücklichsein überzeugen. Dort beschreibt Watzlawick einen Mann, der alle zehn Sekunden in die Hände klatscht. Nach dem Grund für dieses merkwürdige Verhalten befragt, erklärt er: „Um die Elefanten zu verscheuchen.“ Auf den Hinweis, es gebe hier doch gar keine Elefanten, antwortet der Mann: „Na, also! Sehen Sie?“ Damit wollte Watzlawick zeigen, dass der konsequente Versuch, ein Problem zu vermeiden – hier: die Konfrontation mit Elefanten – es in Wirklichkeit verewigt.

Was der Mai sonst noch brachte: Unseren meistgeklickten Artikel seit wir bloggen. Die Grashüpferinsel Lühesand. (Er wurde später übertroffen. Das dann im zweiten Teil.)

Transport Luehesand

 

Juni: Massenweise unterschätzte Schätze in der Nähe

Bleiben wir beim Thema Heimat. Enorm viele Reiseblogger schreiben, sie kämen aus einer Gegend, in der andere Urlaub machen. Denkt man eine Weile darüber nach, wird einem klar: Ist wirklich so. Beinahe ganz Deutschland ist Feriengebiet. Beinahe alles der Reise wert. So auch Heiligenhafen, das mich zwar nie gereizt, aber dafür umso mehr überrascht hat. Besonders die Halbinsel Graswarder ist fast zu schön um wahr zu sein.

 

 

Apropos überrascht: Die meisten Leute freuen sich ja wie verrückt, wenn man einen Ausflug für sie plant. Eine Tagestour oder -wanderung ist ein super Geschenk und auch für Leute mit ganz kleinem Portemonnaie erschwinglich. Dies nur als kleiner Tipp, falls jemand noch nicht alle Weihnachtsgeschenke beisammen hat.

Noch schöner als in der Nähe bleiben, ist nämlich zusammen in der Nähe zu bleiben. Und davon gibs dann im zweiten Teil unseres Jahresrückblicks noch viel mehr.

8 Kommentare

  1. Liebe Stefanie, was könnte es Gemütlicheres geben, als an einem grauen Dezembernachmittag mit einem Pott heißen Tee in der Hand noch einmal ganz in Ruhe mit dir durch die nähere und weitere Heimat zu reisen. Ich stimme zu: Die Orte kann man alle gut mehr als einmal besuchen. (Beim Lake District kann ich dies nur vermuten, da war ich tatsächlich immer noch nicht.)

  2. Liebe Stefanie,

    du weißt gar nicht, wie sehr ich mich schon auf euer 2016 freue!!
    Bin schon gespannt, was du/ihr da alles zeigen werdet, was ich noch nicht kenne und manches davon kann ich dann auch selbst mal erkunden = fein!!

    Lasst es euch gut gehen und rutscht gesund und munter ins Jahr 2016.

    Liebe Grüße an euch beide

    Eva

  3. Vielen Dank, Maren. Noch so eine gute Sache am Bloggen ist, dass man seine Fotos immer hübsch in Ordnung hat – und Zeit für eine Tasse Tee 🙂 Liebe Grüße, Stefanie

  4. Liebe Eva, vielen Dank für Deine vielen Kommentare in diesem Jahr. Hab eine schöne Weihnachtszeit und dann einen fulminanten Urlaub! Man liest sich, Stefanie

  5. coff33pls sagt

    Liebe Stefanie,
    das macht richtig Lust auf 2016! Am liebsten würde ich gleich losfahren und mir alle Orte selbst ansehen.
    Wenn ich einen Deiner Blogeinträge lese kriege ich sofort gute Laune. 🙂 Vielen Dank dafür und ein schönes Weihnachtsfest!
    Liebe Grüße, Sandra

    • Liebe Sandra, vielen Dank, ich krieg sofort gute Laune, wenn jemand so etwas Nettes schreibt. Dir auch schöne Weihnachten. Und liebe Grüße, Stefanie

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