Letzter Post in 2015. Zweiter Teil unseres Jahresrückblicks. Zeit für gute Vorsätze.
Gestern stand im Berliner Tagesspiegel: Das vielleicht größte Hindernis einer Verhaltensänderung besteht darin, dass das Festhalten am Gewohnten und das Weitermachen wie gehabt eine starke Belohnung in sich tragen. Nämlich die Sicherheiten, die Routinen bieten.
D.h. wenn ich es gewohnt bin, auf die Malediven zu reisen, scheint es abenteuerlich, mal in der Nähe zu bleiben.
Man sollte sich von solchen Ängsten aber weder einschüchtern lassen. Noch unerreichbare Ziele anstreben. Besser wäre, sich einen kleinen Schritt für 2016 vorzunehmen, den man wirklich tun wird. Dafür hätten wir ein paar Vorschläge.
Tipp 1: Entdecke eine kleine Insel
Inseln gehören zu den allerbesten Dingen überhaupt im Norden. Besonders die ganz kleinen. Wie Hiddensee, gleich bei Rügen, wohin wir im Juli reisten.
Inseln funktionieren in etwa wie der Planet des kleinen Prinzen. Sein Planet war ja so klein, dass er seinen Stuhl nur ein Stück weiterrücken musste, um einen Sonnenuntergang nach dem anderen zu erleben. (Einmal sah er die Sonne 43 Mal untergehen!)
Die kleinen, deutschen Inseln sind ein bisschen größer. Aber immer noch klein genug für die längste Sonnenscheindauer pro Tag im ganzen Land. (Mal vorausgesetzt, sie scheint.)
Tipp 2: Ärgere Dich nicht über das Wetter
Das Wetter in Norddeutschland ist gar nicht nicht so schlecht, wie man immer sagt. Es ist viel schlechter. Dafür ist man im Norden nie um ein Gesprächsthema verlegen (das Wetter eben).
Und außerdem gibt es so wunderschöne Unterkünfte, da will man ja gar nicht raus. Beispielsweise die Bokel-Mühle am See. Das Landhotel in der Nähe von Hamburg ist so entzückend, dass man sich über Regen freut. Dann kann man selbst im Juli mit gutem Gewissen auf dem Zimmer bleiben. Oder im hundertjährigen Pavillon.
Tipp 3: Schau mal bei den Nachbarn vorbei
Grenzgebiete sind generell spannend. Die deutsch-dänische Grenze verläuft zudem noch zwischen zwei Meeren. Grad mal 60 km sind es von der Nordsee zur Ostsee. Trotzdem ist die Gegend wohl kein Touristen-Hot-Spot. Jedenfalls war im August rund um Tondern angenehm wenig los. Vermutlich weil der nächste nennenswerte Traumstrand (Rømø) 40 km entfernt liegt.
So ist das nämlich im Norden: Sobald man sich 20 km von der Küste entfernt, wird es einsam. (Und günstig! Selbst im Hochsommer).
(Im Nachhinein hätten wir das Auto übrigens lieber zuhause gelassen, um die „Expressroute“ immer an der Grenze entlang mit dem Fahrrad zu fahren.)
Tipp 4: Spaziere in die Nordsee hinaus
Im September taten wir etwas, das man öfter tun sollte: Wir folgten den Tipps von Bloggern! Und zwar zum Trischendamm in Friedrichskoog Spitze. Ganz oben in Dithmarschen gelegen, eignet sich Friedrichskoog für Hamburger übrigens auch 1a als Tagesausflug.
Tipp 5: Sammle die Big Five von Eiderstedt
Die Nordseeküste Schleswig-Holsteins hat wenig Strände zu bieten. Nur einen künstlichen in Büsum und die super-duper-oberkrassen Sandbänke der Halbinsel Eiderstedt. Wir benötigten zwei Sommer, bis wir im September mit Westerhever endlich alle gesehen hatten. Hier mal die fünf Grazien auf einen Blick:
Eiderstedt ist unserer Meinung nach die schönste Ecke der Westküste Schleswig-Holsteins. Wer eine längere Anreise hat, bleibt am besten gleich eine ganze Woche auf der Halbinsel. Das lohnt sich.
Tipp 6: Fahre dorthin, wo keine Autos fahren
Kaum zu glauben, aber es gibt (gar nicht so wenige) autofreie Orte in Deutschland. Und das sind mal wieder die Inseln. So wie Wangerooge, wohin es uns im Oktober zog.
Leben ohne Autolärm ist etwas Wunderbares. Diesen Luxus findet man vor allem auf den ostfriesischen Nordseeinseln in Niedersachsen. (Aber auch auf Hiddensee in Mecklenburg-Vorpommern, der Hochseeinsel Helgoland und den Halligen in Schleswig-Holstein).
Tipp 7: Geh in den Wald. Oder auf die Heide.
Natürlich: Ist ein Meer in der Nähe, will man irgendwie hin. Aber die norddeutschen Wälder sind auch nicht ohne. Manchmal finden wir es dort sogar schöner als am Strand. Im Frühling, wenn die Bäume ihr Maigrün auflegen. Und im Farbrausch des Herbstes.
Die Bilder entstanden im November auf der Aussichtsplattform des Hohen Mechthin im Wendland.
Tipp 8: Entdecke noch eine Insel
Kaum zu glauben, dass unser Aufenthalt auf der Insel Föhr erst drei Wochen her sein soll. Dort war´s, wie´s eigentlich immer auf Insel ist: Man ist vollkommen weg von allem. Und ganz bei sich.
Goethe sagte: „Hat man sich nicht ringsum vom Meer umgeben gesehen, so hat man keinen Begriff von Welt und von seinem Verhältnis zur Welt.“
Dem möchten wir uns vollumfänglich anschließen.
Und wir drücken Euch die Daumen, dass 2016 ein Jahr voller Inseln für Euch wird.
Seien sie real oder ideell.
Rutscht gut rein,
Stefanie & Volko
Moin Moin! Wieder Büsum – ist ja witzig! Aber ich schließe mich Deiner Sicht vollumfänglich 🙂 an: Eiderstedt hat die schönsten Strände bei uns hier oben. Euch auch nen guten Rutsch und ich freu mich schon jetzt auf Eure 2016-Reisen! Ulrike
Oh je, armes Büsum. Obwohl: Büsum wirds verkraften. Es gibt ja genung Menschen, denen es dort total gefällt. Danke fürs aufmerksame Lesen übers Jahr und liebe, liebe Grüße, Stefanie
Oh ja, das wird es. Und ich halte ja die Fahne hoch – jedenfalls ein wenig: https://wattundmeer.wordpress.com/2015/12/29/weihnachtsspaziergang-buesum-oder-st-peter/ 🙂
Danke; sehr gut (zumal ich Deinen Beitrag über das Lichtspektakel in Büsum in so guter Erinnerung habe, dass ich da auch mal hin möchte).
Hallo Stefanie, vor lauter „kleinen Projekten“ in 2015 bin ich oft nicht dazu gekommen einen Kommentar zu hinterlassen. Gelesen habe ich viel von Euren Abenteuern und Reisen im Norden. Ich verspreche Besserung für 2016. Obwohl wir ein weiteres kleines Projekt in unser Portfolio aufnehmen. Ab dem 1.1.2016 betreiben wir zusätzlich eine Ferienwohnung im Ammerland. Aber dazu mehr in den kommenden Tagen und Wochen. Alex und ich wünschen Dir und Volko einen guten Rutsch und ein gesundes, spannendes und kreatives Jahr 2016. Liebe Grüsse aus dem Ammerland! Reinhold
Frohes neues Jahr, lieber Reinhold und für alle Deine Projekte in 2016 nur das Beste. Volko hat neulich gerade durchgezählt und ist auf fünf (?) Blogs gekommen. Logisch, dass Du da ordentlich zu tun hast (und vermutlich auch sehr viele Kommentare zu beantworten hast). Aber umso schöner, dass Du trotzdem hier mitliest. Danke und liebe Grüße, Stefanie