Alle Artikel in: Lesen

Nordsee-Krimis: Der Meister von Valandsiel

In Ferienappartments- und häusern stöbere ich zu gern in den Bücherregalen, deren Inhalt oft fifty-fifty von Besitzern wie ehemaligen Gästen stammt. So jedenfalls meine These. Denn häufig entspricht die Hälfte des Angebots einer bestimmten Vorliebe (die in etwa mit der Einrichtung korrespondiert) und der Rest ist wild durcheinander gewürfelt. Was niemals fehlt sind Nordsee-Krimis. Und Ostsee-Krimis. Je nachdem wo man sich gerade befindet.   In der Regel lege ich Nordsee-Krimis und Ostsee-Krimis aus Gründen der Fremdscham nach wenigen Seiten zur Seite. Denn ich sehe sie vor meinem inneren Auge bereits in einer ZDF-Verfilmung (mit Christine Neubauer oder Veronica Ferres in der Hauptrolle. Von meinen GEZ-Gebühren! Etwas worüber ich mich stundenlang aufregen kann. Weil es doch ganz wunderbare Schauspielerinnen in Deutschland gibt. Aber das ist ein anderes Thema.)   Und so ging ich eher skeptisch an den Krimi respektive Thriller heran, den uns der blanvalet Verlag freundlicher Weise zur Rezension überlassen hat. Da er in der Gegend spielt, die ich am Wochenende besuchen werde, dachte ich neulich, es könne nicht schaden, das Buch mal kurz anzulesen, …

Reingeschnuppert: Die norddeutsche Küche (im Mai)

Erfreulich: Es flatterte uns neulich das Kochbuch „Norddeutsche Küche“ von Metta Frank und Marieluise Schultze ins Haus. Langjährige stellv. Chefredakteurin bei „essen & trinken“ die eine, Leiterin der Versuchsküche die andere, sind sie Profis für Speisen & Vermischtes. Die beiden wissen, dass Leser unterhalten werden wollen. Dementsprechend haben sie nicht nur mehr als 200 Originalrezepte der norddeutschen Küche zusammengetragen – sondern diese noch ergänzt um Traditionen und Geschichten aus den Regionen zwischen Nord- und Ostsee.     Praktischerweise ist das Ganze monatlich gegliedert. Denn die norddeutsche Küche, so die Autorinnen, ist eine Jahreszeitenküche. Gucken wir also mal rein, was aktuell los ist.   Die norddeutsche Küche im Mai   Im Mai isst der Norddeutsche Spargel. Gut, da wäre ich vielleicht auch noch von selbst drauf gekommen. Aber weil man ja sehr oft Spargel essen mag, freu ich mich über Variationen; wie z.B. Krebs-Hollandaise, Spargel-Omelett oder Salat von weißem und grünem Spargel mit Zitronenmelisse, Kresse, Schnittlauch und Petersilie.     Was mir gut gefällt: Die Rezepte sind auf die moderne Küche übersetzt, nutzen aber beinahe ausschließlich …

Nichts für Jubel-Hanseaten: Hamburg in historischen Bildern

Die erste Voraussetzung für irgendwelche bauliche Schönheit in Hamburg wäre ein großer Brand, soll ein englischer Reisender über die aufsteigende Metropole um 1800 gesagt haben. 40 Jahre später vernichtete ein Feuer weite Teile der Hamburger Innenstadt. Was der Große Brand von 1842 übrig ließ, zeigt eine der ältesten deutschen Fotografien überhaupt. Sie eröffnet den Bilderbogen der aktuelle Ausgabe GEO EPOCHE PANORAMA, das sich ganz und gar der Hansestadt widmet. Pünktlich zum Wochenende mit Schietwedder flatterte uns das Heft gestern zur Berichterstattung ins Haus. (Genau genommen sogar zwei Hefte, denn ein Exemplar wurde uns vom Verlag zu Verlosung überlassen.) Anhand historischer Bilder erzählt es die Geschichte einer Siedlung am sumpfigen Alsterufer bis zur Großen Freiheit im Wirtschaftswunder der 1960er Jahre. Eine Geschichte, die aus Katastrophen und Neuanfängen besteht. Aus Slums und Prachtbauten. Kleinen Vergnügen und großen Verfehlungen.     Keine Ahnung, ob das jeden interessiert. Aber es gibt ja eine ganze Menge Hamburger, die überhaupt nicht genug von ihrer Stadt bekommen können. Auf die können die kraftvollen Schwarz-Weiß-Aufnahmen und colorierten Postkartenansichten einen regelrechten Sog ausüben. Besonders …

Es war einmal am Meer…

Ich wollte Dich heute an etwas erinnern. Nur für den Fall, dass Du es vergessen hast (denn eigentlich weißt Du es, das ist mir klar). Mir geht es nur selbst so, dass ich es ab und zu vergesse. Wenn´s hektisch wird zum Beispiel oder tagelang regnet. Doch es ist mir vorgestern wieder eingefallen, als ich am Strand spazieren ging.     Da dachte ich an die Geschichte von der Stadt am Meer. Die Geschichte ist wirklich wahr. Alles hat sich genauso zugetragen, auch wenn es wie ein Märchen klingt…     Es war einmal eine Stadt, deren Bewohner liebten das Meer auf intensive Weise. Zu ihrem Kummer lag die Stadt jedoch weit von der Küste entfernt. Selbst das schnellste aller Pferde hätte die Strecke nicht an einem Tag zurücklegen können. Und Vergnügungsreisen waren damals nur etwas für die Allerreichsten. Den ganz normalen Menschen blieb daher nichts anderes übrig, als sich nach dem Meer zu sehnen.     Und wie sie sich sehnten. Sie sehnten sich immerzu. Sie träumten von der See. Träumten vom weiten Horizont. …

Norddeutschland von oben

Die GEO hat angefragt, ob wir über das GEO EXTRA „Überirdisch“ berichten möchten. Und wir haben begeistert „Ja“ gerufen. Denn das Magazin mit dem knallgrünen Rücken mochten wir schon als Kinder – und haben seitdem nicht mehr damit aufgehört. Außerdem gibts im Moment ja Stunden, in denen man sich einfach nur weit wegwünscht. Und weiter weg als das neue GEO EXTRA „Überirdisch“ geht nicht. Eine ganze Sonderausgabe widmet sich den Fotos und Gedanken des Astronauten Alexander Gerst. Als Bordingenieur der ISS verbrachte er im vergangenen Jahr 166 Tage im All. Unsere Erde nennt er bilanzierend: Einzigartig. Verletzlich. Wunderschön. Tausende Male hat er sie fotografiert. Das Heft arrangiert eine Auswahl der besten Bilder zu grandiosen Fotostrecken. Unter Überschriften wie „Planet Heimat“, „Kunstwerk Erde“ oder „Die Spur des Menschen“ zeigen sie urzeitliche Landschaften, Flüsse aus Watte, Wüsteninseln, Felsenmuster, das absurd ästhetische Auge eines Taifuns oder auch das Nichts. Auch Norddeutschland ist abgebildet. Denn „jeder von uns sucht im Fenster nach seiner Heimat“, so Gerst. Und es ist erstaunlich. Zwar macht der Astronaut quasi das Gegenteil von dem, …

11 Fragen 11 Antworten

Wir sind nominiert. Große Freude. Besonders da Suzy und Lars Blogger von der ganz-weit-weg-Reisen-Sorte sind. Bis zum Horizont und weiter…. bloggen die 2. Nicht nur geographisch. Sondern auch inhaltlich. Womit ich meine: Die machen aufregende Dinge. Dass sie dennoch unseren Mikrokosmos-Blog mögen, freut uns sehr.   Liebster Award   Der Liebster Award ist eine Art virtueller Kettenbrief. Das Ziel ist, kleineren Blogs zu ein wenig mehr Bekanntheit zu verhelfen. 11 persönliche Fragen werden den Nominierten gestellt. Nach Beantwortung dürfen die dann wiederum 11 Lieblingsblogs nominieren. Wofür sie sich 11 neue Fragen ausdenken.   11 Fragen von Suzy & Lars 11 Antworten von Stefanie & Volko   1. Zelt oder Luxushotel? Und warum? Beides mal. Aber beides nicht am liebsten. Unsere Auszeiten sind kurz. Unsere Arbeitsphasen dazwischen herausfordernd. Am schnellsten kommen wir runter, wenn wir für uns sind und uns um wenig kümmern müssen. Dafür sind Ferienhäuser und -appartements perfekt. Ein zweites Zimmer ist cool (weil unsere Biorythmen denkbar unterschiedlich sind).   2. Wofür gibst Du beim Reisen immer gerne Geld aus? Und wofür nie?   …

Traf den November in Ahrenshoop

Man kann dem November ja Vieles vorwerfen. Doch sicherlich nicht, dass er stresst. Nichts liegt ihm ferner. Der November schickt Dich nicht zum Spielen nach draussen. Mahnt nicht, das schöne Wetter zu nutzen. Deutet nicht mit dem Zeigefinger auf Staub in Regalen oder ungeputzte Fensterscheiben. Und Weihnachten ist noch weit. Der November rät Dir nicht, regelmäßiger Sport zu treiben. Will nicht, dass du 5 kg abnimmst auf die Schnelle. (Das kann man – wie alle guten Vorsätze – auf´s nächste Jahr verschieben. Und bis dahin trägt man eben Norwegerwolle.) Eigentlich muss man im November gar nichts.   Chill mal, Du, sagte er neulich, als ich auf einem zugigen Bahnhof mit ihm zusammenstieß. Mach mal halblang. Mehr will ich ja gar nicht von Dir.     Dass Du überhaupt was von mir willst, entgegnete ich giftig. Dabei reicht mir schon, dass ich Dich aushalten muss. Für mehr habe ich echt keine Nerven. Und sowieso keinerlei Zeit. Ich bin im Stress, verstehst Du. Schaffe meine Arbeit nicht mehr, so müde machen mich Deine bleigrauen Tage. Und komm mir bloß nicht zu nah. Eine Grippe …