Alle Artikel in: Hamburg City

Kleine Süßwasserperle Heuckenlock

Am Sonntag habe ich gleich zwei Anfängerfehler gemacht. Erstens trug ich Sonntagsstiefel (solche aus hellem Nubukleder). Zweitens besuchten wir ein klassisches Ausflugsziel: Das Naturschutzgebiet Heuckenlock in Moorwerder. Prinzipiell weiß ich, dass beides an einem knallblauen Februarsonntag keine gute Idee ist. Eigentlich wollten wir auch ganz was anderes unternehmen. Nämlich über die Veddel stromern. Aber der Grad zwischen angenehm abgerockt und furchtbar öde ist schmal auf den Elbinseln. Und der vergangene Sonntag brauchte Natur. Darum sind wir von der Veddel auf die Peute und dann ist man ja eigentlich auch schon mitten auf dem Land. Gute 10 km von der Reeperbahn entfernt. Moorwerder ist als Südspitze von Wilhelmsburg komplett eingedeicht. So kann man sich nicht verfahren. Es geht pfeilförmig immer am Deich lang. Ohne die Deiche geriete Wilhelmsburg zwei Mal täglich in Gefahr überflutet zu werden, denn der Tidenhub ist mit bis zu 3,5 Meter nicht ganz ohne. Neben der Tatsache, dass Deiche Leben retten, sind sie auch so schön zeitlos. Sie sehen im Winter genauso aus wie im Hochsommer. Ist es warm genug, kann man sich im Februar schon mal …

Im Haus der Geschichte(n)

Alle 3 bis 4 Jahre zieht es mich ins Hamburg Museum. Gegründet 1908 ist das Haus am Holstenwall eines der größten stadthistorischen Museen Europas. Als wir das letzte Mal dort waren, hieß es noch Museum für Hamburgische Geschichte. Ein Name, der mir besser gefiel. Denn in dem wunderbaren Bau von Fritz Schuhmacher verweben sich historische Ereignisse mit der eigenen (Familien)-Geschichte. Unabhängig übrigens davon, ob man nun in Hamburg aufgewachsen ist oder nicht. 

Kantine mit Aussicht

Quer verteilt über ganz Deutschland findet sich in so gut wie jeder größeren Stadt eine Bundesbehörde. Per se sind sie nichts, was mich brennend interessiert. Dennoch habe ich eine Lieblingsbehörde: Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie in Hamburg; kurz: BSH.

Margrethe

Velkommen til Soemandskirka: die ersten Weihnachtsmärkte 2018

Es gibt Dinge, die genauso sind, wie man es sich vorstellt. Beispiel: New York. Viele denken ja beim ersten Besuch des Big Apple, dass sie das alles schon mal gesehen & gehört zu haben (und das hat man ja auch. In 1.000 Filmen.) Andere Dinge wiederum sind ganz anders, als man denkt. Beispiel: die Weihnachtsmärkte in den skandinavischen Seemannskirchen. (Aktualisierung: Dieser Bericht stammt aus 2014 – aber viel ändert sich bei den Skandinaviern nicht. Wer´s erleben will, hat vom 16. – 18.11.2018 und 23. – 25.11.2018 die Gelegenheit.)

St. Pauli

St. Pauli

Sabine von kurzundknapp hat zur Blogparade gerufen. Zeigt mir Eure Gegend, lautet das Thema. Wobei unsere Gegend sowie ziemlich oft gezeigt wird. Aber eine Gegend liegt ja auch immer im Auge des Betrachters: Hier also St. Pauli, wie wir es sehen.

Der Herbst steht ihr gut

Zu den Sachen, die ich noch nie gemacht habe, gehörte bis Sonntag eine Radtour entlang der Elbchaussee. Wer sie nicht kennt: Es handelt sich um die ziemlich laute und hoffnungslos überfüllte Hauptverkehrsader von Altona nach Blankenese. Die Radfahrer teilen sich viel zu schmale Spazier/Radwege mit viel zu vielen Spaziergängern. Und meistens ist sowieso alles zugeparkt. Besonders an Sonntagen schieben sich Horden von Ausflüglern wie ein einziger Strom zum Elbstrand hinunter.     Es spricht also eine Menge dagegen, mit dem Fahrrad die Elbchaussee runter zu gurken. Andererseits auch eine Menge dafür. Zum Beispiel: 8,5 km Elbblick am Stück. Villen und Herrenhäuser in parkähnliche Gartenanlagen. Und nicht zu vergessen, dieses innerliche „Hach„, während man sich stromabwärts bewegt. Das Gefühl liegt irgendwo zwischen Heimweh und Fernweh. Und wer es kennt, ist – ganz unabhängig vom Geburtsort – Hamburger. Würde ich mal so sagen.     Wir wollen aber schön hanseatisch bleiben und jetzt nicht von der schönsten Chaussee der Welt sprechen. (Darüber könnte man ansatzweise mal an einem Wochenvormittag nachdenken. Wenn man das Ganze mehr für sich hat.) An einem strahlenden Novembersonntag bei 19,7 Grad muss man sich …

Cyclassic

Der 18.10.2014 war der wärmste je in Hamburg gemessene Oktobertag. Ein Sonntag. 22,5 Grad. Perfekt für einen Microreisen-Klassiker: Eine Radtour nach Steinwerder. Los gehts an den Landungsbrücken. Der Alte Elbtunnel von 1911 führt 24 Meter in die Tiefe und ist 426 Meter lang. Und irgendwie ist mir dort unten immer ein bisschen ulkig zumute. In einer kleinen Ecke meines Gehirns freue ich mich jedes Mal, wenn ich´s hinter mir habe. Deswegen fahre ich auch gern mit dem Fahrrad. Weils schneller geht. Noch schneller ging es bis 2010. Bis dahin durfte man nämlich noch mit dem Auto fahren. Jetzt werden nur noch Fußgänger und Fahrradfahrer von den historischen Fahrkörben hinab und hinauf befördert. Seit vier Jahren wird die Oströhre renoviert. Mag sein, dass Hamburgs schönste Langzeitbaustelle noch bis 2019 existiert. Mag genauso gut sein, dass man´s 2016 gut sein lässt und den zweiten Teil der Renovierung auf später verschiebt. Kein Scherz. Der Plan, die Weströhre erst in fernerer Zukunft in Stand zu setzen, existiert wirklich. 15 Jahre könne sie noch durchhalten, heißt es. (Allerdings heißt es auch, dass …

Friedhof Ohlsdorf

In Hamburg sagt man Tschüß: der Friedhof Ohlsdorf

Gewisse Dinge durfte niemand so unverblümt aussprechen wie Heidi Kabel. „In Ohlsdorf wohnen die Hamburger, die nicht mehr einkaufen gehen“, ist einer dieser Schnacks, die nur sie bringen konnte. Bei jedem anderen hätte es pietätlos geklungen. Genau wie die Vorstellung zunächst einmal befremdlich scheint, dass durch den Ohlsdorfer Friedhof 17 km Verkehrsstraße führen und sich 22 Bushaltestellen über das Gelände verteilt finden. Doch darüber denkt man anders, wenn man selbst einmal da war.     Der Friedhof in Ohlsdorf ist der größte Parkfriedhof der Welt. (Nebenbei ist er auch noch der größte Park Hamburgs). Von Anfang an war er nicht nur als Begräbnisstätte sondern auch als Erholungsraum gedacht. Angelehnt an englische Landschaftsgärten mit ihren der Natur nachgeformten Wegeführungen, Gewässerformen und Bepflanzungen ist eine romantische Parklandschaft entstanden. Die historischen Gräber, Plastiken und Mahnmale machen den Friedhof zu einem sehr lebendigen Stück Hamburger Geschichte und Kultur.   Am Haupteingang befindet sich ein kleines Musuem. Hier gibts auch die Wegbeschreibung für drei besonders schöne Themen-Spaziergänge: Prominente, Plastiken und Parklandschaft Vom Kolumbarium zur Dichterecke Nordteich und Stiller Weg Wir sind sie alle gelaufen und fanden einen beeindruckender als …

Event-Bashing & Blue Port-Hating

Seit einiger Zeit gehört es auf St. Pauli zum guten Ton, Großveranstaltungen voll Scheiße zu finden. Allen voran natürlich den Schlagermove. Zugegeben gehört das „Festival der Liebe“ nicht zu den besten Ereignissen des Jahres im Viertel. Schlimmer sind eigentlich nur noch die Harley Days. Trotzdem ärgert es mich, wie man mittlerweile mit den Besuchern der „falschen“ Veranstaltungen umgeht. 

Radweg Oberhafenconnection

Oberhafenconnection

Heute hole ich einen Artikel aus dem letzten Jahr wieder hoch. Nur für den Fall, dass irgendjemand noch nicht die Oberhafenconnection getestet hat. Diesen ambitonierten Fahrradweg für den sich der Senat geradezu überschlagen hat. Nur 12 Jahre Bürgerbegehren vs Wirtschaftsbegehren und weiteres Interessen-Hick-Hack hat es gebraucht. Und schon kann man mit dem Rad von den Deichtorhallen bis Entenwerder immer an der Elbe lang fahren. 4,9 tolle Kilometer, die man früher in ihrer Gesamtheit nur aus dem ICE sah. Der erste Blick auf die Stadt bleibt für viele Hamburger ja ihr Leben lang etwas ganz Besonderes. Obwohl er nicht vor reiner Schönheit strotzt. Ich merke das immer, wenn sie alle aus ihrer Lethargie erwachen und die Hälse recken. (Worüber ich mich zwar amüsiere – doch ich bin selbst so.) Und was soll ich sagen: Mit dem Fahrrad ist es noch viel besser.             Hauptsächlich verbindet die Oberhafenconnection die Oberhafenkantine und den Brandshof. Beide Locations ja eng verbunden mit dem einzigen Hamburger über den ich wirklich gern mal einen Film sehen würde: Klausmartin Kretschmer. (Am liebsten …