Allgemein, Neulich im Norden, Norddeutschland, Ostsee, Ostseeküste, Schleswig-Holstein, Wandern
Kommentare 21

Das Brodtener Steilufer – gerade lang genug für einen kurzen Wintertag

Brodtener Steilufer

Von Travemünde mäandert ein so herrlicher wie beliebter Wanderweg nah am Brodtener Steilufer nach Niendorf. Steiluferwege sind aus verschiedenen Gründen großartig. Unter anderem weil sie Rundwanderungen mit permanentem Meerblick ermöglichen. Hin oben, retour unten. Oder andersherum. Und was schöner ist, kann man eigentlich gar nicht sagen.

 

 

Brodten kommt aus dem Slawischen und meint: der Ort nah am Wasser. Das Dorf Brodten gehört seit 1935 zu Lübeck-Travemünde, dem südlichsten Ostseebad von Schleswig-Holstein. Wenn man dort am Strandbahnhof losmarschiert, braucht man nur der Promenade nach Norden zu folgen. An ihrem Ende zieht sich schon der Steiluferweg aufs Kliff hinauf.

 

 

Das bis zu 20 Meter hohe Kliff ist noch aktiv. Das heißt, nach wie vor tobt sich die Ostsee an der Steilküste aus. Das führt zu gewaltigen Abbrüchen. Etwa einen Meter Land nimmt sie pro Jahr mit sich. Auf einer Länge von knapp vier Kilometern.

 

Naturgeschenk Brodtener Steilufer

 

Von den Sandmassen profitieren die Seebäder der Lübecker Bucht nicht schlecht. Nach Timmendorf spülte das Wasser sogar so viel Sand, dass die Gemeinde ihn einmal  güterwagonweise nach Berlin verschenkte. Wer hätte das gedacht: das Strandbad am Wannsee wurde mit Sand vom Brodtener Steilufer geschaffen.

 

Brodtener Ufer

 

Der Steiluferweg zieht sich durch kürzere bewaldete Abschnitte und längere am Feldrand, aber keinerlei Dursstrecken. Einziger Minuspunkt ist seine Eignung als Radweg. Im Sommer ist der Weg daher zu stark frequentiert. Selbst im Winter ist einiges los. Das Brodtener Steilufer bietet sich eben auch perfekt an für die mittlerweile ja ganz schön kurzen Tage.

 

 

Selbst wer gern lang schläft, kann sich nach einem entspannten Sonntagsfrühstück  noch auf die Socken machen.  Wer um halb elf in Travemünde losstiefelt, erreicht den Hafen von Niendorf nach knapp sieben Kilometern um die Mittagszeit. Also eben dann, wenn man sich maximal auf ein Fischbrötchen freut. Und das gibts kaum irgendwo so frisch wie hier. (Nebenbei auch einen ganzen Euro günstiger als in Travemünde).

 

 

Der herrlich unwegsame Rückweg unten am Strand dauert ein bisschen länger als der Hinweg. Denn man muss über millionenalte Wackersteine balancieren, den Wellen ausweichen und alle naselang stehen bleiben, um die Steilküste zu bewundern. Und wer Glück hat, erreicht die Travemünder Promenade dann etwa zur blauen Stunde.

 

Apropos Glück: Gewinnspiel

 

Wer sich derzeit nicht auf den Weg zur Brodtener Steilküste machen kann, muss nicht traurig sein, selbst wenn die Sehnsucht groß ist. Denn wir wissen jetzt ja, dass die pandemische Talsohle erreicht ist. Selbst die krassensten Realisten dürfen wieder von einem wunderbaren Frühlingsmorgen träumen, an dem sie selber aufbrechen. Vielleicht sogar auf eine mehrtägige Wandertour gehen. Vielleicht auf die, die wir in unserem ersten Reisebuch vorgeschlagen haben.

 

Maria Meeresstern

Mutter-und-Kind-Heim Maria Meeresstern in Niendorf

 

Das Buch »52 kleine & große Eskapaden in und um Hamburg« ist meiner Meinung nach ein ganz gutes Beispiel dafür, dass man überall, sogar in einer großen Stadt, Naturnischen findet, die ziemlich glücklich machen. Weil das Buch im Sommer in die dritte Auflage gegangen ist, verlosen wir heute drei Exemplare. Wer es gewinnen möchte, hinterlässt einfach einen Kommentar mit dem Stichwort Nikolaus – bis zum 6.12.2020 – dann entscheidet der Zufallsgenerator.

Viel Glück und einen schönen 1. Advent!

 

Gerade hat der Zufallsgenerator entschieden. Die GewinnerInnen sind benachrichtigt.

PS.: Hier ist die Wanderung am Brodtener Steilufer noch einmal aus nördlicher Richtung, konkret: Timmendorfer Strand, beschrieben

21 Kommentare

  1. Sabine sagt

    Vielen Dank für deinen wunderbaren Blog, der meine Sehnsucht nach Schleswig- Holstein immer so schön füttert…

  2. Ellen Jensen sagt

    Liebe Stefanie, danke für einen kleinen Lichtblick am 1. Advent! Steiluferwege mag ich auch gerne,
    z. B. den zwischen Langballigau und Bockholmwik, oder den an der Steilküste Holnis – die wirst Du auch kennen… „oben“ möchte man losfliegen und eine Schleife über dem Meer drehen…:-)

    Ich würde gerne ein „Hamburg-Eskapaden“ Buch gewinnen und es einer Freundin schenken, die
    in Ammersbek wohnt. Sie hat gerade ihre Balance mehr zugunsten „life“ geändert und könnte in
    Eurem Buch bestimmt viele schöne Eskapaden entdecken!
    Habt es hyggelig und bleibt gesund…!
    Liebe Grüße aus Habernis, Ellen

  3. Stichwort Nikolaus (ich war schon ohne die Gewinnspiel-Info entschieden, zu kommentieren – würde aber sehr gerne auch das Buch lesen): Ich bin in Lübeck aufgewachsen und erinnere das Brodtener Ufer als den Sehnsuchtsort meiner Kindheit (damals ging es idealerweise Im Doppeldecker oben vorne durch das niedrige Burgtor, wo man unwillkürlich den Kopf einzog!).
    Vielen Dank für diesen Beitrag mit Informationen, die mir neu sind (slawischer Name!). Hier begann ich die raue Ostsee zu lieben, an deren Kante die Elemente miteinander ringen (auch neu für mich: 1 Meter Abbruch pro Jahr!).
    Später in Kiel wohnend wurde das Steilufer nördlich von Bülk der Ort, wo ich, oft sinnierend, hin und her ging – und irgendwann dachte: jetzt gehe ich mal in einer Richtung! Daraus wurde mein erstes Ostsee-Projekt, die deutsche Küste immer an der Wasserkante entlang abzuwandern (von Oldenburg aus, immer nur 2-3 Tage); von S-H fehlt mir nur noch ein kleines Stück bei Flensburg).
    Mein aktuelles Projekt habe ich 2019 begonnen: Das baltische Meer mit dem Rad zu umrunden, so dicht am Wasser, wie es geht (mehr dazu: ostseefan.eu).
    Vielen Dank für diesen Beitrag, der mein Herz erfreut!

  4. Ellen Jensen sagt

    …und hier folgt das Stichwort „Nikolaus“ zu meinem Kommentar, bin noch nicht ganz wach…

  5. Julia Zoch sagt

    Stichwort Nikolaus

    Vielen Dank an die Erinnerung an diesen schönen Weg. Viele Grüße aus Lübeck
    Julia Zoch

  6. Ruth Bonn sagt

    Stichwort Nikolaus
    Vielen Dank für diesen wunderschönen Blog, der meine Sehnsucht nach Schleswig-Holstein ein wenig stillt und gleichzeitig anfeuert…
    Ich wünsche Euch einen schönen 1.Advent und eine wundervolle Adventzeit.
    Liebe Grüße aus dem Ruhrgebiet am Rande des Münsterlands
    Ruth

  7. Stichwort Nikolaus

    Danke für diesen wirklich schönen Blog über den Norden!
    Einen schönen 1. Advent.

  8. Barbara sagt

    Stichwort Nikolaus
    ja, Steilufer haben was. Auch an der Schlei gibt es einen schönen Wanderweg an der Steilküste, der sich jedes Jahr ändert wegen der Abbrüche, zwischen Missunde und Borgwedel.
    Kannst du ja auch mal ausprobieren.
    Liebe Grüße und eine schöne Adventszeit
    Barbara

  9. Sara Dassau sagt

    Stichwort Nikolaus
    Hallo Stefanie,
    Diese Tour laufe ich sehr gerne und gerade erst am Samstag!
    Seit einiger Zeit bin ich großer Fan von deinem Blog und freue mich über jeden neuen Artikel.
    Liebe Grüße aus dem Nord-Osten von Hamburg
    Sara Dassau

  10. Franz sagt

    Stichwort: Nikolaus
    Hallo, ein sehr schöner Beitrag und ein Anreiz für Outdoor-Aktivitäten auch in Wintermonaten (selbst hier im Norden). Meine Etappenwanderung von der dänischen Grenze bei Wassersleben habe ich im vergangenen Januar begonnen und zunächst im Sommer in Kiel beendet. Ich kann auch nur dafür schwärmen, die Reize der Ostseeküste auch zur kalten Jahreszeit zu genießen.
    Viele Grüße
    Franz

  11. Anja Dietschmann sagt

    Stichwort : Nikolaus
    Schöner Blog und schöne Bilder.
    Vielen Dank für die tollen draußen – Ideen

  12. Diesen Weg hast du wieder wunderbar beschrieben. Ich bin ihn auch schon gegangen, vor langer, langer Zeit (ca. 30 Jahren). Ich bin froh, dass ich deinen Blog gefunden habe, denn ganz oft hast du Tipps, die ich noch gar nicht kannte, besonders in Hamburg, worüber ich mich eigentlich was schämen sollte.

    Ich wünsche dir viel Schokolade für den Nikolaus und keine Rute … 😉

  13. Ingrid sagt

    Stichwort „Nikolaus“
    Ach ja, das Brodtener Ufer! Früher sind wir öfter mal diesen Weg gegangen, dann kam es zu Abbrüchen und wahren Völkerwanderungen, das hat uns diesen schönen Weg etwas verleidet! Dankeschön für’s „Wiederinerinnerungbringen“, das nehmen wir uns für’s nächste Jahr auf die To-do-Liste! Liebe Grüße und einen schönen Advent Ingrid

  14. karl matthiesen sagt

    Hallo Steffi.Bekomme oft Heimweh wenn ich deine Berichte lese.Letztes Jahr hatte ich eine Wanderung gebucht mit Christa.Wollten von Travemünde bis Warnemünde laufen.Wurde wegen Corona leider abgesagt.Werden wir aber wenn möglich im nächsten Jahr nachholen.Lese deine Berichte immer gerne.Ganz liebe Grüße aus Wesel Margrit und Karl

  15. Stichwort: Nikolaus
    Vielen Dank für den tollen Blog und die vielen Anregungen und Tipps. Leider sind wir bisher noch nicht die Strecke gelaufen, aber schon oftmals spazieren gegangen an der Steilküste bei Brodau beim Friedwald.
    Adventliche Grüße von Daniela

  16. Marcus sagt

    Hallo Stefanie (Steffi)!
    Durch welche Zufälle einem Menschen aus der Vergangenheit wiederbegegnen! So viele Jahre nach der grünen Schule entdecke ich dich beim Surfen zum Brodtener Ufer, das ja fast vor meiner Haustür liegt. Euer Blog gefällt mir, eure Freude an der Schönheit, die so nah ist und doch so unterschätzt. Eine wunderbare Sache, die ihr da macht, und ich freue mich darauf, regelmäßig hier nachzulesen, welche Perlen ihr vorstellt.
    Beste Grüße
    Marcus

    • Na sowas, Marcus! Da bist Du aber in einer guten Gegend gelandet. (Wobei es mit H-U ja fast ist wie mit Bremen und den Stadtmusikanten: etwas Besseres als die Grüne Schule finden wir überall :-)). Herzliche Willkommen auf dem Blog und ganz liebe Grüße, Steffi

Du hast was zum Thema beizutragen? Darüber freue ich mich sehr.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.