Dürfte ich einen Flughafen wählen, an dem mein Flug storniert, verschoben oder gestrichen wird, würde ich Kopenhagen Kastrup nehmen. Nicht weil es dort irgendwie unterhalsamer wäre als anderswo – sondern weil er so nett gelegen ist. Auf einer Insel im Øresund. Und da Skandinaviens größter Flughafen schön klein ist, kann man ruckzuck mal rüber zum Strand laufen.
Oder man lässt sich von der fahrerlosen Metro kutschieren. Die ersten drei Stationen liegen alle am Amager Strand. Steigt man an der Station Øresund aus, kann man die 4,6 km am Wasser zurückgehen.
Der Strand von Amager ist eine künstliche Badeinsel. Sieht aber aus wie echt. Ganz am Ende befindet sich das Helgoland Sea Bath. Es ist die Heimat des „Winter bather´s club – det kolde gys“. (Gys ist übrigens nicht dänisch für Guys – sondern bedeutet Horror.)
Mich würde ja mal interessieren, wie die Dänen darauf kamen, ihr Seebad Helgoland zu nennen. Vielleicht klingt das für sie so schön südlich? So wie bei uns Spaßbäder gerne Tropicana oder Costa irgendwas heißen.
Allein die Vorstellung in den winterlichen Øresund zu springen! Ich bin eben doch keine Wikingerin; auch wenn ich gern mal so tue. Aber spazieren geht gut an diesem miesen Märztag – selbst wenn es ab und zu nieselt. Der Weg windet sich etwas, so dass man von Helgoland zum Flughafen gut eineinhalb Stunden unterwegs ist.
Selbstverständlich geben sich die Kopenhagener nicht mit ganz normalen Badestegen zufrieden, sondern machen direkt wieder ein Stylo-Ding draus.
Wie machen die Dänen das nur, dass alles immer so schön ist? Selbst an unfotogenen Tagen. An Tagen, an denen man normalerweise denkt: Ich habe jetzt echt langsam genug vom Winter. In Dänemark sieht trotzdem alles aus wie gemalt.
Miese Märztage haben ja auch den Vorteil der relativen Einsamkeit. Es ist so gut wie gar nichts los. Und das passt ganz prima, weil gleich hinter dem Yachthafen eine der Top-Attraktionen Kopfenhagens liegt.
Im Aquarium „Der blaue Planet“ muss man in den Sommermonaten mit stundenlangen Wartezeiten rechnen. An einem miesem Märztag jedoch ganz und gar nicht.
Den blå Planet ist mal wieder in irgendeiner Beziehung „das größte … Skandinaviens“. Als Aquarium schlechthin oder das mit dem größte Meerwasserbecken oder sonst was. Ich habe es nicht genau verstanden. Ist aber auch egal. Nach deutschen Maßstäbe ist es ganz normal groß – nur eben diesen gewissen skandinavischen Tick schöner.
Wie in beinahe allen dänischen Kultureinrichtungen gibt es auch im Aquarium ein richtig schönes Café. Die Preise sind für deutsche Verhältnisse allerdings heftig. Ein Fisch-Klops mit Pommes kostet in etwa so viel wie der Eintritt ins Aquarium; also rund 20 Euro. Speziell wer mit Kindern unterwegs ist, bringt vielleicht besser selber was mit. Es gibt drinnen und draußen genügend Tische und Bänke für ein Picknick.
Als Erwachsener kann man ja auch ein bisschen warten. Und dann auf dem ca. 10 minütigem Weg zurück zum Flughafen irgendwo Pølser essen.
Also, wirklich ich hätte nichts dagegen, in Kopenhagen in einen Streik zu geraten. Aber man kann sich ja heutzutage auf Fluggesellschaften nicht mehr verlassen. Es ist darum keine schlechte Idee, direkt so großzügig zu planen, dass man es auch ohne Streik an den Strand und/oder ins Aquarium schafft.
PS.: Ein Flughafen, an dem ich überhaupt nicht gerne in einen Streik geraten möchte, ist Hamburg. Besonders morgen fände ich es ganz nett, wenn unser Flug nach Manchester starten würde. Hope for the best …
Manchester?
Wow! Für länger?
Habt eine tolle Zeit dort, wir Leser freuen uns auf eure Berichte. 🙂
Vielen Dank, Eva! Wir wollen für fünf Tage in den Lake District.
Kopenhagen fand ich auch ganz wunderbar! Hach, als wir noch in Hamburg wohnten, konnte man da auch mal eben in Puttgarden übersetzen…
Übrigens Kompliment an euren Blog, vielleicht findet sich ja jemand, der dazu auch in anderen Gegenden Lust hat!
Das war mir absolut einen Eintrag wert: http://simplyzero.de/2015/03/kurz-mal-reisen-kurzreisen-blogtip/#more-177
Viele Grüße aus Köln,
Vreni
Hej Vreni,
das ist ja nett! Ich bin gespannt, wohin es Dich Ostern treibt.
Liebe Grüße zurück und vielen Dank, Stefanie
Ich hatte euch verloren! Jetzt muss ich aber fix neu abonnieren : )
Wie schön, dass Du uns gefunden hast! Liebe Grüße!
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[…] wo ich theoretisch welche hätte sehen können, ist es mir praktisch noch nie gelungen. Außer im Aquarium von Kopenhagen. Aber das zählt ja […]