Du sollst Pinneberg nicht unterschätzen! Das lehrten mich die Holmer Sandberge neulich zum x-ten Male. Schon häufig bin ich mit eher geringen Erwartungen in den westlichen Hamburger Speckgürtel ausgeschwärmt. Und mit maximaler Verblüffung belohnt worden. Die wunderbare Dünenlandschaft der Holmer Sandberge bildet da keine Ausnahme.
Die Holmer Sandberge sind nicht nur ein feines Spazierziel. Sie lindern sogar Sehnsucht nach Skandinavien. Mir ging das jedenfalls so. Kaum dass ich (erwartungslos!) einige Schritte in das größte Binnendünengebiet Schleswig-Holsteins gemacht hatte, beamten mich der Duft von Kiefern, Lerchengesang und diese spezielle Wärme sonnenbeschienener Heidelandschaften, gedanklich nach Dänemark. Mir war, als würde ich durch eine der tollen Plantagen streifen, die es fast überall an der Nordsee gibt.
Nur wenige Schritte später schlenderte ich durch Birkenlund (der Inbegriff eines Schwedenidylls für alle die je Madita (vor)gelesen haben).
Und dann war ich gefühlt in Norwegen. Auf einer Hüttenwanderung vielleicht.
In Wahrheit handelt es sich bei dem Gewässer mit Picknickplatz und Hundebadestelle bloß um einen Löschteich. Auch ist das »größte Binnendünengebiet Schleswig-Holsteins« mikroskopisch winzig im Gegensatz zur Weite Skandinaviens. Der längste von drei ausgeschilderten Rundwegen misst gerade mal fünf Kilometer.
Aber das Begrenzte ist ja gerade das Gute an den Holmer Sandbergen. Lässt es doch Luft, für ein, zwei weitere Programmpunkte auf dem Ausflugszettel. Und an denen mangelt es wahrlich nicht in Pinneberg. Das schreibe ich mir nun endgültig hinter die Ohren.
Ausflug in die Holmer Sandberge & dann…
Die Holmer Sandberge erreicht man von HH City aus in etwa 25 Minuten mit dem Auto. Mit den Öffis dauerts etwas länger: S-Bahnlinie S1 bis Wedel, dann die Buslinie 389 bis „Fährenkamp“. Das größte Vergnügen verspricht die Kombi Öffis (z.B. eben bis Wedel) & Rad.
Wem die Dünen der Holmer Sandberge so richtig Lust auf Strand gemacht haben, findet den vermutlich längsten Elbstrand zwischen Hamburg und Brunsbüttel in nur sechs Kilometer Entfernung. Hier gehts zur Hetlinger Schanze.
Trübt sich das Wetter ein (was rund um Hamburg ja mal vorkommen kann), bietet sich ein Besuch im neun Kilometer entfernten Elbmarschenhaus in Haseldorf an. Die kostenfreie ständige Ausstellung informiert über Natur und Leben im Mündungsbereich der Elbe.
Haseldorf ist sowieso super und macht mit Schloss, Fischbrötchenbude im Hafen und einem fast geheimen Garten alter Obstsorten die unterschiedlichsten Ausflügler glücklich.
Für wen das Leben erst richtig schön wird, wenn die Speisekarte stimmt, radelt zwölf Kilometer weiter nach Neuendeich. Dort wartet die Dependance des Restaurants »Schönes Leben« aus der Speicherstadt unter dem lautmalerischen Namen: Schönes Leben auf dem Lande.
Moin Stefanie, was für ein Zufall, Montag wollte ich auch mal wieder in die Holmer Sandberge. Mit der S-Bahn bis Sülldorf und dann mit dem Fahrrad durch das Sandbargsmoor/Klövensteen zu den Holmer Sandbergen. Hab da ne schöne Fahrradroute. Abends dann bei einem Freund in Wedel, gemütlich Fussi schauen.
Der Kreis Pinneberg ist nicht zu unterschätzen. Es ist Europas größtes Baumschulengebiet. Ich bin in Pinneberg geboren und habe meine ersten 22 Jahre im Kreis Pinneberg verbracht, bevor ich nach Hamburg gezogen bin.
Tipps wären von mir z.B. das kleine Holmmoor zwischen Hasloh und Qickborn (Geheimtipp) und das große Himmelmoor bei Quickborn.
Die Wulfsmühle bei Tangstedt, ist auch einen Ausflug wert. Die Wulfsmühle wird 1382 das erste mal in einer Urkunde erwähnt und ist im Besitz des dänischen Königs gewesen.
Tolle Wanderungen und Fahrradtouren bieten die Naturfreunde Pinneberg an. Die haben auch ne kleine Broschüre mit 8 Wanderungen im Kreis Pinneberg.
schönes Wochenende, kv
Danke für die Tipps. Einige sind ja im Kreis Segeberg – etwa Hasloh und Quickborn. Ich weiß das, weil dort nämlich ich für einige Jahre aufgewachsen bin 😉 (und das kleine Holmmoor kenne ich trotzdem nicht. Also noch mal: Danke!) Und ein schönes We, Stefanie
Moin Stefanie, da irrst du dich. Die beiden Orte die ich meine, Hasloh und Quickborn gehören beide zum Kreis Pinneberg. Liegen beide an der AKN-Strecke. Erst kommt Bönningstedt, dann Hasloh und dann Quickborn. Ich bin in Hasloh aufgewachsen……
In Hasloh wurde das erste mal eine schwarze Rose gezüchtet.
LG, kv
Auch die Holmer Sandberge sind mir – jedenfalls dem Namen nach – noch nicht bekannt, obwohl ich als Teenager im Klövensteen geritten bin, was ja anscheinend in der Nähe ist. Meine Eltern waren irgendwie mehr Lüneburger Heide und Nordsee (Büsum) orientiert. Am Falkensteiner Ufer waren wir ab und zu, aber auch sehr selten.
Vielen Dank für die guten Tipps, Stefanie, hoffentlich können wir bald mal wieder nach Deutschland fahren.
… und ich bald mal wieder nach Dänemark!
Bin ich froh, jetzt deinen Blog entdeckt zu haben.
PI ist für mich als waschechte Hamburgerin ein nowhere-land, in das es mich noch nie gezogen hat. Aber Dünen, Skandinavien-Feeling, ein passender Stoffladen auf dem Weg….. Ich weiß ein neues Ausflugsziel.
Danke!
Tally
Schön, dass Du das bist, Tally!
Moin Tally, es gibt auch in Appen, gleich hinter der Landesgrenze einen tollen See.
vg, kv
Danke fürs Mitnehmen! Ein Blog ganz nach meinem Geschmack!
Das freut mich!!!!
Ist es nicht herrlich, dass wir da jetzt überall wieder hin dürfen? 😉
Ja, alles viel besser so ohne Polizeikontrollen 🙂
Die Holmer Sandberge sind gar nicht so weit weg von unserem Zuhause, und trotzdem sind wir noch nie da gewesen. Wie gut, dass es Dich und Deinen Blog gibt, liebe Stefanie. Und das Foto mit den gespiegelten Wolken im See ist klasse!
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende,
Martina
Danke, liebe Martina – der See (also eigentlich Feuerlöschteich) hat mich total verzaubert. Die Enten haben sogar eine kleine Insel. So was liebe ich. Lag nicht sogar mal das Elbkind ganz in der Nähe?
Als Neuendorfer muss ich mal meckern: Wir leben hier zwar schön auf dem Land haben aber kein Restaurant, das so heißt. Das ist in Neuendeich.
Verzeihung, liebes Deichlamm – ich ändere es gleich!
Ach, was ein Zufall. Vor ein paar Tagen bin ich bei der Suche nach interessanten Ausflugszielen nahe Hamburg auf Google Maps bei den Holmer Sandbergen hängen geblieben. Und dann kam dein Beitrag – den Holmer Sandbergen statte ich definitiv mal einen Besuch ab. Heidelandschaften ziehen mich einfach magisch in ihren Bann (im 19.Jahrhundert machten diese übrigens 17% der Landesfläche Schleswig-Holsteins aus – traurig, wie wenig davon übrig geblieben ist). Ich kann dir in dem Zusammenhang auch einen Besuch der Sorgwohlder Binnendünen nördlich von Rendsburg empfehlen. Dort lassen sich die historischen Weiten der Heidelandschaften noch erahnen.
Beste Grüße, Patrick
Danke für den Tipp, lieber Patrick. Dieser Sommer ist ja prädestiniert, sein Glück abseits der Strände zu suchen 🙂 Liebe Grüße nach Kiel, Stefanie
[…] Holm begrenzt. Dort nehmen Zauneidechsen ihre Sonnenbäder in den Dünen der Holmer Sandberge. Der Rundweg durch das größte Binnendünengebiet Schleswig-Holsteins ist etwa fünf Kilometer lang und besonders schön, wenn die Birken ihre Blätter entrollen. Das […]