Alle Artikel in: Ostsee

Niehuser See

7 Sachen von der deutsch-dänischen Grenze bei Flensburg

Auf Reisen denkt man so viel nach und so viel Neues. Gerade weil wir immer in der Nähe unterwegs sind, sind wir oft der Meinung: Das sollten wir eigentlich alles wissen. Aber wir erfahren jedes Mal etwas. Oder sehen Bekanntes aus einer anderen Perspektive, so dass das Denken seine Richtung ändert.

Norddeutschland im Maerz

Und der Frühling so: Über-rasch-ung!

Irgendwann, wenn´s gut läuft im März, kommt dieser ganz besonders wunderbare Tag. Der Tag, an dem man zum ersten Mal ohne Jacke am Strand spazieren geht. Bei mir war es vergangenen Donnerstag soweit. Ich war in Schwansen unterwegs, der Landschaft zwischen Eckernförde und Kappeln. Zur Landseite grenzt sie sich durch die Schlei ab, so dass man von einer Halbinsel sprechen kann. Der Bezeichnung Schwansen leitet sich ab vom Schwansener See ; dänisch Svansø; also Schwanensee – und das passt viel besser zu dieser kleinen Schönheit. Nachdem ich erledigt hatte, was ich zu erledigen hatte, wollte ich unbedingt an den Strand. Das war aber auch ein Wetter! Und so bog ich nach Booknis ein; wo ich noch nie zuvor gewesen war. Ganz typisch für die Gegend musste ich das Auto ein paar Hundertmeter vom Strand entfernt abstellen. Was für ein Glück! Denn Strandwege sind ja was Großartiges.     Der Frühling in Norddeutschland ist alles andere als ein sanfter, grüner Schleier, der allmählich das Herz erwärmt. Der Frühling in Norddeutschland kommt plötzlich, unerwartet, ruckartig. Er springt …

Gut gehen und sich´s gutgehen lassen in Harrislee

Morgens um 10.00 in Harrislee. Unter einer kleinen Brücke sitzt ein Mann im Sand und kuschelt mit einem Schwan. Streichelt den langen Hals, steckt die Nase ins Gefieder. Der Schwan kuschelt zurück, indem er sanft nach dem Arm des Mannes schnappt. Ganz kleine Bisse, so wie verliebte Katzen es tun. Und wäre ich nicht ohnehin schon hochvergnügt, würde ich jetzt damit beginnen.

Kuestenwache Boltenhagen

Leise rauschen die Wellen: Hideaway in Boltenhagen

Boltenhagen, das westlichste Seebad Mecklenburgs, trug um die Jahrhundertwende den Beinamen Hamburger Kinderstube. Zum einen aufgrund der Nähe zur Hansestadt. Zum anderen wegen des extrem kinderfreundlichen Strandes. Steinlos und feinsandig fällt die Boltenhagenbucht so seicht und sanft ab, dass die Ostsee selbst bei bedecktem Himmel in den erstaunlichsten Farben changiert.

Jenseits des Priwalls eine andere Welt: an der Mündung der Trave

Man muss sich das mal vorstellen (also, man muss sich das wirklich mal vorstellen), dass hier der Eiserne Vorhang begann. KM 0 der deutsch-deutschen Teilung. An einem Ostseestrand auf einer Halbinsel wurde das Land zerrissen, Europa getrennt, die Welt in Ost und West gespalten. Das muss man sich mal vorstellen! Es will mir aber schwer in den Kopf, wie wir da so mit dem Fähre über die Trave schippern. Auf der Liste der bizarren Orte ist der Priwall einer der Absurdesten.

Schwanenparadies Schönhagen

Man sagt, die Dinge werden kleiner, wenn man selber größer (älter) wird. Von der Steilküste in Schönhagen kann ich das aber nicht behaupten. Wir haben da Montag einen irrwitzig schönen Spaziergang unternommen. Und alles war viel gewaltiger als in meiner Erinnerung. Schönhagen liegt in Schwansen; im Dreieck zwischen Damp, Sieseby und Olpenitz. Kurz vorm Ortseingang befindet sich rechter Hand ein kleiner Parkplatz mit Ostseeblick. (Damit ist klar: Badesachen nicht vergessen).     Vom Parkplatz führt eine Straße in das Naturschutzgebiet. Sie ist Teil des Ostseeküstenradwegs und so gut wie autofrei (höchstens dass einmal am Tag ein Trecker oder Pferdetransporter auftaucht).     Das Besondere: Man hat von Anfang an nicht nur das Meer vor Augen sondern auch den Schwansener See. Er liegt etwa 2 km vom Parkplatz entfernt.     Und das sind 2 ganz wunderbare Kilometer. Besonders jetzt. Die Natur ist gerade so dermaßen verschwenderisch (was vermutlich am ewigen Regen liegt, der uns alle so genervt hat.)     Es kommt eben auf die Perspektive an. Oder wie man hier in der Gegend sagt: …

Von der Kunst des Spazierens auf der Halbinsel Holnis

Heute reicht es bei mir zeitlich nur für einen kleinen Spaziergang zwischendurch. Er führt auf die Halbinsel Holnis, die sich 20 Kilometer nördlich von Flensburg lang und schmal in die Förde streckt. So wird ein Rundweg möglich, der meistenteils am Strand entlangläuft. Dabei nähert man sich der dänischen Küste auf 1.700 Meter. Man glaubt, nach Broager rüberspucken zu können. Um die Spitze von Holnis führt der „Theodor-Fontane-Wanderweg“; Fontane war in der Gegend als Kriegsberichterstatter unterwegs und erwähnt Holnis in seinem Roman „Unwiederbringlich“.     Man muss dem Theodor-Fontane-Weg aber nicht in seiner gesamten Länge folgen. Das Naturschutzgebiet Holnis ist von Wegen und Trampelpfaden durchzogen, so dass man den Spaziergang seinen Möglichkeiten anpassen kann. Denn das ist ja – neben vielen anderen Vorteilen – das Gute am Spazieren: Man bestimmt Anfang und Ende und das Dazwischen selbst. Und auch wenn man sich manchmal aufraffen muss, klopft man sich hinterher meistens auf die Schulter. Oder ist zumindest zufrieden. Jedenfalls sagt selten mal jemand: „Ich bereue, dass ich heute einen Spaziergang gemacht habe.“ Und schon der Philosoph Michel …

Der beste Weg durch die Geltinger Birk

Falls man es geschickt anstellt, wird man im Laufe der Zeiten nicht nur älter sondern auch besser. So wie die Geltinger Birk. Die Landzunge an der nordöstlichen Spitze Angelns steht bereits seit 1934 unter Naturschutz und hat sich mit den Jahren in ein Märchenland verwandelt. Bestehend aus Schilfsümpfen, Salzwiesen, Hohlwegen, Gespensterwäldchen, Lagunen, Weiden und Zauberstränden.     Man kann die Birk zum Teil mit dem Fahrrad erkunden. Aber am besten lernt man sie zu Fuß kennen. Ein Netz von gut ausgeschilderten Wanderwegen unterschiedlicher Länge zieht sich durch das Naturschutzgebiet. Sie  tragen nette Namen wie Eule, Konik, Möwe und Hochlandrind. Der (für uns) schönste Spaziergang kombiniert den Möwenweg (blau) mit dem Konikweg (grün) und ist knapp 17 km lang.     Ist doch seltsam: Wenn man mich als Kind sehr unglücklich machen wollte, musste man mir nur einen Sonntagsspaziergang in der Geltinger Birk vorschlagen. Heute gehört das für mich zu den besten Dingen im Leben. Ich freue mich jedes Mal wie … ja wie ein kleines Kind. Und ich entdecke auch immer wieder Neues. Denn die …