Blick zurück nach Norden
Das Schlechteste an Sylt ist, dass irgendwann der letzte Morgen kommt, der letzte Spaziergang, das letzte Fischbrötchen bei Gosch. Aber zum Glück ist Sylt ist ja ganz in der Nähe. Wir können jederzeit zurückkommen.
Das Schlechteste an Sylt ist, dass irgendwann der letzte Morgen kommt, der letzte Spaziergang, das letzte Fischbrötchen bei Gosch. Aber zum Glück ist Sylt ist ja ganz in der Nähe. Wir können jederzeit zurückkommen.
Eigentlich kann man auf Sylt gar nichts falsch machen. Aber manche Leute kriegen es doch hin. Zum Beispiel sehe ich von unserem Traumferienhaus aus gefühlt täglich welche, die unbedingt durch die geschützte Dünenlandschaft des Listlandes stiefeln müssen. „He“, möchte ich rufen. Und irgendetwas Widerwärtiges folgen lassen. Oder jedenfalls „Dünenschutz ist Inselschutz, Sie Depp.“
Auf Sylt schnurgeln die Probleme des Lebens auf das Wesentliche zusammen: Wie ist das Wetter? Woher weht der Wind? Und was machen wir damit?
Klingt seltsam, schmeckt köstlich: Biikebrot mit eingebackenem Speck und Grünkohl. Gibts auf Sylt in den Wochen vor und nach dem Biikebrennen z.B. beim Raffelhüschen. Der Inbegriff von Behaglichkeit nach einer verregneten Fahrradtour: Eine heiße Dusche & Biikebrot mit Spiegelei!
Auf Sylt gibts alles. Sogar nichts. Laut Statistik weist der Februar die geringsten Übernachtungszahlen auf. Jetzt stehen die Chancen für nichts also besonders gut. Mir kam´s schon noch leerer vor, z.B. Mitte Januar oder Ende November. Aber sei´s drum. Die paar Barbourjacken verlaufen sich an 40 km Strand ohnehin. Das Tolle ist, dass man auf Sylt gar nichts falsch machen kann. Man fährt einfach an den Strand, egal wo, und es ist schön. Mit Ausnahme des Strandes in Kampen. Der wirkt in diesem Februar genauso öde wie im letzten Januar. Der blanke Hans hat den meiner Jungenderinnerung nach breiten Strand ganz schön gebeutelt. Traurig sieht das aus. Aber wie zum Ausgleich gehts mit der neuen Toilette scheinbar voran. Jedenfalls ist eine Informationstafel an der zukünftigen Baustelle angebracht. Scheint ein Millionenprojekt und Hotspot zu werden. Zumindest haben wir Touristen beobachtet, die vor der Informationstafel posieren & fotografieren. Leute gibts. Wenden wir uns lieber wieder weiter nordwärts. Wo die Toilettenfrage etwas rustikaler und der Strand dafür breiter ausfällt. Von der Buhne 16 bis zur Ellenbogenspitze gibts …
Sylt ist keine ganz originelle Nahreise. Besonders nicht für Hamburger. Aber das ist ja gerade das Gute an Nahreisen. Man muss nicht originell sein. Anstatt nach Orten zu forschen, an denen garantiert noch niemand war, darf man sich auf die schönsten Gegenden konzentrieren. Dazu gehört für uns definitiv: Sylt im Winter. Besonders gern kommen wir zwischen Oktober und Februar (abgesehen von der Weihnachtswoche und Silvester; denn wir lieben es eher still). Alle Wintermonate haben ihren speziellen Reiz auf Sylt Über das Wetter lässt sich gar nichts sagen. Von sonniger Windstille über Dauerregen bis zu Stürmen in Orkanstärke habe ich alles schon erlebt. Das letzte Mal war ich im knackend kalten, eisblauen Januar 2013 hier. Ich kann kaum glauben, dass seitdem mehr als ein Jahr vergangenen sein soll. 2014 hat viel zu schnell angefangen. Ich hatte nicht einmal Ruhe, um mir ein paar Gedanken darüber zu machen, wie es denn so werden soll das neue Jahr. Schon jetzt habe ich ein Arbeitstempo drauf, das mich atemlos macht. Dabei fängt meine Hochsaison erst im März an. Weiß auch nicht, was los ist. Ist ja auch …