Norddeutschland, Sachsen-Anhalt, Südlicher
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Als ich einmal echt freudig überrascht war

Hinterher will es mal wieder Keine gewesen sein. Aber irgendeine muss ja den Harz vorgeschlagen haben, als wir Anfang des Jahres eine gemeinsame Kurzreise planten. Da konnte natürlich noch kein Mensch wissen, dass in Norddeutschland der Sommer des Jahrhunderts ins Haus steht. Sonst wäre man im Juli vermutlich lieber an die Küste gefahren.

Aber nun ist es mal so: Wir fahren mit 4 Frauen in den Harz. Genauer: Nach Blankenburg im Nordharz. Ich habe den Harz aus Kindertagen als ganz nett, aber ein bisschen düster abgespeichert und hege weiter keine Erwartungen. Also frage ich kurz vorher mal bei meinen Mitreisenden nach: Worauf freut Ihr Euch? Was wollt Ihr im Harz sehen oder erleben?

„Äh“, sagt die Erste, „weiß ich gar nicht… Ich würde ganz gern mal wieder zum Waxing. Falls das da im Hotel geht …“ „Mir ist das egal“, sagt die Zweite. „Ich freue mich einfach darauf, mit Euch Zeit zu verbringen.“Genau“, findet die Dritte. „Hauptsache, ich knicke nicht dauernd um, weil ich die falschen Schuhe dabei habe.

Eine Vierte (die aber nicht mitkommt), sagt: „Der Harz ist doch nicht in Norddeutschland.“

Ist er aber doch. Jedenfalls steht auf Wikipedia: „Der Harz ist das höchste Gebirge Norddeutschlands.“ Somit wäre der Harz quasi die Südgrenze des Nordens.

Wir wohnen residieren im Schlosshotel Blankenburg; einer toll renovierten Kaserne von 1860. Aus unseren riesigen Zimmern schauen wir direkt in die Barockgärten der Kleinstadt, die ansonsten aus ziemlich viel Fachwerk und Jugendstil-Villen besteht. Die Gärten ziehen sich vom großen zum kleinen Schloss und sind für sich genommen schon die Reise nach Blankenburg wert.

Kleines Schloss Blankenburg

Kleines Schloss Blankenburg

Unterer Barockgarten

Unterer Barockgarten

Großes Schloss

Blick von der Teufelsmauer aufs Große Schloss

Gegenüber der Schlossanlage liegt für mich das aller-allerbeste von Blankenburg: Die Teufelsmauer. Die Sandsteinformation ist wie geschaffen für Hamburger-Berg-Experten. Erstens ist die Bewanderung nicht wirklich gefährlich, aber für Flachländer reichts. Zweitens ist der Teufelsmauer-Stieg wunderschön bizarr. Und drittens erinnert das Ganze an den Hamburger Kindertraum schlechthin: Den Pappmaché-Felsen bei Hagenbek; bloß eben in sehr viel gewaltiger und in „echt“. Folgerichtig heißt das Ziel auf dem Teufelsmauer-Stieg auch: Hamburger Wappen.

Am Großvaterfelsen gehts los

Am Großvaterfelsen gehts los

Das bringt richtig Spaß: Vom Großvaterfelsen wandert man bis zum Hamburger Wappen immer auf dem Kamm der Teufelsmauer. Zwar sind die kniffligen Stellen mit Geländern gesichert – Flip Flops sind aber dennoch keine gute Idee, wie wir am Nachmittag feststellen. Am nächsten Morgen in Wanderschuhen läufts sich viel besser.

TeufelsmauerKammwegWandernBlankenburgTeufelsmauer
WandernHarz
Großvaterfelsen in Blankenburg
WanderninBlankenburg
BellevueBlankenburg

Ich habe zwar nur einen kleinen Teil des 35 km langen Teufelsmauer-Stiegs gesehen, aber spätestens jetzt bin ich ein Harzfan. Ist mir ein vollkommenes Rätsel, warum nicht längst mal eine von uns auf die Idee gekommen ist, einen Kurztrip in den Harz zu organisieren.

Kloster Michaelstein

Kloster Michaelstein

PS.: Wandern macht ja hungrig. Richtig idyllisch ist das Kloster Michaelstein in Blankenburg Oesig; richtig köstlich der Zander im Restaurant Zum Klosterfischer gleich nebenan.

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