Strandortvorteil
Olympia 1972 hat die Infrarstruktur der Landeshauptstadt Kiel entscheidend verbessert und nachhaltige Akzente im Stadtbild gesetzt, so lese ich es auf einer Infotafel an der Strandpromenade von Schilksee.
Olympia 1972 hat die Infrarstruktur der Landeshauptstadt Kiel entscheidend verbessert und nachhaltige Akzente im Stadtbild gesetzt, so lese ich es auf einer Infotafel an der Strandpromenade von Schilksee.
Nach Kiel würde ich unheimlich gern mal mit einer Zeitmaschine reisen. Die nördlichste Großstadt Deutschlands muss früher total schön gewesen sein, wurde aber im zweiten Weltkrieg zu mehr als 80% zerstört. Beim Wiederaufbau verzichtete man nicht nur weitgehend auf die Rekonstruktion historischer Gebäude sondern riss dazu noch so einiges ab, was zu retten gewesen wäre. Weg mit dem alten Kram, sagte man sich. Kiel sollte modern werden. Mag sein, es gelang. Mag sein, es gab Zeiten, in denen alle riefen: Oh, wie ist es nur herrlich modern dieses Kiel. Nur war es offenbar die Art von Modernität, die sich schnell abnutzte. Denn seit ich (über so etwas nach-) denken kann, galt Kiel den Meisten als uncharmant, wenn nicht sogar unsäglich. Mal abgesehen vom Bundespräsidenten Gustav Heinemann, der 1972 anlässlich der Olympiade in (ausgerechnet) Schilksee gesagt haben soll: So was Schönes habe ich noch nie gesehen. Also, architektonisch hab ich durchaus schon Schöneres gesehen als Kiel (vor allem als Schilksee). Aber wen interessiert die Architektur, wenn sich eine Stadt um eine Förde …