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Wenn jetzt Sommer wär: Naturerlebnisraum Koppelsberg

Koppelsberg

Ich hab jetzt genug vom Winter, merkte ich gestern, als ich – trotz strahlendblauem Himmel und (unfassbar) glitzerndem Schnee in Hamburg – lieber zuhause blieb und meine Festplatten aufräumte und dabei auf Fotos vom Koppelsberg stieß. Er liegt auf einem schmalen Landstreifen zwischen dem Kleinen und dem Großen Plöner See und ist ganz typisch für die Holsteinische Schweiz.

 

KoppelsbergTorhaus

 

Wir entdeckten den Koppelsberg vergangenen Sommer auf dem Weg zur Prinzeninsel. Eigentlich treiben hastige Autofahrer einen hier viel zu schnell die Chaussee hinauf. Aber der schnelle Blick auf eine bescheidene weiße Kirche linker Hand und ein Torhaus auf der rechten Seite war verheißungsvoll genug, dass wir umkehrten.

 

Ploener Schloss

 

Von der kleinen erhöhten Kirche, wo es einige Parkplätze gibt, führt ein sandiger Weg in den unberührten Teil des Koppelsbergs. Die Natur wird hier ganz sich selbst überlassen und der Blick von der Aussichtsplattform über den Kleinen Plöner See zum Schloss ist prächtig.

 

Akademie am See

 

Jenseits der Chaussee befinden sich einige Jugend- und Bildungseinrichtungen, etwa die Jugendherberge und die Akademie am See. Und ich weiß auch nicht, warum wir an diesem Hochsommersonntag zur Mittagszeit keine Menschenseele entdeckten. Doch das war natürlich wunderbar. Es war sehr heiß. Und so still, dass ich immerzu dachte, wir dürften hier vielleicht gar nicht sein.

 

Naturerlebnisraum Koppelsberg

 

Andererseits hatte ich an einer Infotafel gelesen: Auf 50 ha bietet der Naturerlebnisraum Koppelsberg ein Gebiet zur Erholung und zum spielerischen und zwanglosen Lernen inmitten der Natur. Die Schönheiten können entdeckt, erlebt und im Detail beobachtet werden. Es wird versucht, jedem Besucher ein positives Verhältnis zur „Schöpfung Natur“ und auch zum Naturschutz näher zu bringen, und ihn anzuregen, stets im Sinne der Natur zu handeln.

 

Herrenhaus Koppelsberg

 

Beim Herrenhaus Koppelsberg entdeckten wir dann doch einige Menschen, die hierher gekommen waren um auf der großen Wiese zu picknicken (sehr gute Idee!). Das Haus wurde 1912 vom Hamburger Makler Wilhelm Moll als Sommersitz errichtet und in den 1950er Jahren der Evangelischen Kirche überlassen. Es thront hoch über dem Plöner See. In Serpentinen zickzackt ein Pfad den bewaldeten, steilen Hang zum Ufer hinunter.

 

Grosser Ploener See

 

Kleine sandige Badestellen, Volleyball-, Fussball- und Basketballfelder, Spielplätze und Lagefeuerstellen, sanitäre Anlagen, all das lag vollkommen verlassen vor uns. Dabei umfasst die Ev. Jugend-, Freizeit- und Bildungsstätte Koppelsberg 7 Gästehauser, mit insgesamt 82 Zimmern und 256 Betten.

 

Himmlische Herberge Koppelsberg

 

Der Koppelsberg gehört zu den fünf himmlischen Herbergen der Vorwerker Diakonie. Gemeinsam haben die Häuser die Top-Wasserlage – in Ratzeburg, Boltenhagen, Kühlungsborn und eben Plön. Ihr Angebot richtet sich an Gruppen genauso wie an Familien und Indvidualreisende.

 

SUP

 

Der Koppelsberg scheint mir das perfekte Etappenziel für Fernwanderer (oder Radfahrer). Selbst wenn das Haus vollkommen ausgebucht wäre und nicht diese Ruhe über der Anlage läge, bliebe ja immer noch der See. Dort könnte man hinauspaddeln, wenn jetzt Sommer wär. Es ist nicht weit zum nächsten Kanu- und SUP-Verleih.

 

Badesee

 

Ich kann es jedenfalls kaum erwarten. Den Sommer und die Seen, die Strände und das Meer, Wander-, Rad- und Kanutouren. Und das Gute ist – auch wenn der Norden akutell unter einer Schneedecke liegt, ist heute meteorologisch gesehen Frühlingsbeginn. Ab jetzt wird es besser. Jeden Tag ein kleines bisschen mehr.

11 Kommentare

  1. Hallo Stefanie, mir geht es genauso! Eigentlich haben wir derzeit das perfekte Winterwetter, aber es ist ein bisschen spät. Die dunklen Monate davor haben schon mürbe gemacht. Es darf wieder warm werden!

  2. Wir haben gerade genug Winter 🙂 Und das ist toll. Fast einen halben Meter Schnee und kein Ende in Sicht. Da wird der graueste Ort zum romantischen Kleinod

    • Liebe Kai, das war heute den ganzen im Radio! In Hamburg haben wir ja schon seit Wochen (also gefühlt; defacto erst seit Sonntag) Schnee – und dazu kristallblauen Himmel. Sieht superschön aus. Aber ich bin einfach kein Schneefan. 🙁

  3. Liebe Stefanie, mir geht es genauso. Mich treibt gerade Nichts nach draußen, trotz herrlichem Sonnenschein: einfach zu kalt und keine Lust mehr auf Mütze und Co. Schön zu hören, dass es auch anderen so geht. Ich fing schon an, mir Sorgen um meinen Gemütszustand zu machen 😉
    Wir sind ja während unseres Urlaubes an der Ostsee auf die Prinzeninsel spaziert und waren sehr angetan von den Plöner Seen. Der Koppelsberg klingt nach einem weiteren interessanten Ort in der Region. Den werde ich mir merken für’s nächste Mal.

    Herzliche Grüße von Andrea

    • Liebe Andrea, Du hast ja jedenfalls einen Hund, der Dich rauszwingt. Meine Katzen liegen immer so gemütlich auf dem Sofa; das macht es mir doppelt schwer. Ich freue mich, dass es Dir in Plön gefallen hat. Wir sind ja erklärte Holsteinische Schweiz-Fans und irgendwie ist es immer schwer, die Leute davon zu überzeugen. Wer so dicht am Meer, will dann meistens auch lieber da hin, nehme ich an. Umso schöner fand ich, dass Ihr einen kostbaren Strandtag gegen die Prinzeninsel eingetauscht habt. Liebe Grüße, Stefanie

  4. Ich bin auch irgendwie hin und hergerissen, es ist endlich mal schön UND kalt, aber irgendwie habe ich auch kaum Zeit wirklich rauszugehen und es zu genießen oder ein Schnupfen hält mich zu Hause. Gleichzeitig sehne ich mich nach Wärme und kann gar nicht genug anziehen:)

    • Bei mir ist es noch krasser: ich WILL gar nicht rausgehen. Schnee ist glaub ich das einzige „Wetter“, bei dem ich ohne schlechtes Gewissen zur Stubenhockerin mutiere. Liebe Grüße und vielen Dank für Deinen Kommentar, Stefanie

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