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Nach dem Sturm

50 Tipps für die Nordseeküste in Schleswig-Holstein

Der schönste Teil eines Reisebuches ist für mich immer der absolute Anfang, wenn ich überlegen darf, wo genau die Reise hingehen soll. Für die Reihe »Echt wild« hat es besonderen Spaß gebracht, denn an der Nordseeküste in Schleswig-Holstein kann man das Thema aus etlichen Perspektiven beleuchten.

Koresand

Wüste im Wattenmeer

Wenn man schlau ist, behauptete ich vor einiger Zeit an dieser Stelle (und meinte damit: schlauer als ich), bleibt man über Nacht auf Mandø, denn das erhöht die Möglichkeit einer Expedition zum Koresand um ein Vielfaches. Die Sandbank im Wattenmeer ist ebenso wie die nachgelagerte Insel nur bei Ebbe zu erreichen.     Andererseits heißt es auch, dass man auf jeder Reise etwas Wunderbares offenlassen muss. So hat man einen Grund, noch einmal zurückzukehren. Und da ist auch etwas dran, wie ich neulich feststellte, als wir 238 Kilometer nördlich von Hamburg auf den Schotterdamm rollten, der sich weitere sieben Kilometer durchs Wattenmeer nach Mandø zieht.     Die kleine Insel hatte sich seit meinem letzten Besuch vor zwei Jahren wenig verändert. Nur dass der alte Kro nicht mehr verlassen stand, sondern hübsch renoviert mit dem besten Sundowner aller Zeit lockte (er heißt Taken by the Tide und wird mit Queller serviert). Doch das erfuhr ich erst später, als wir den Abend glücklich auf der Sonnenterrasse ausklingen ließen. Bis es soweit war, hatte ich etliche großartige …

Ostsee

Der zehnte Februar

Ich auf der Bank. Neben mir ein Wackerstein, der als Briefbeschwerer zwei Texte davon abhält, über alle Berge zu wehen. Der Gedruckte ist in Zellophan gehüllt. Den Handgeschriebenen schützt Laminierfolie vor Regen, Wind und Schnee. Von seiner Sorte baumeln weitere im kahlen Strauch an Schleifenband wie Christbaumschmuck.     Kinder auf der Bank, lese ich, Paar auf der Bank usw. Denke kurz darüber nach, einen Text beizusteuern, komme aber über den ersten Satz nicht hinaus. Autorin auf der Bank. Ich habe nichts hinzuzufügen. Das passiert mir immer häufiger. Mit lauten, langgezogenen Rufen nähert sich ein Schwarm Wildgänse und lässt sich auf dem Wasser nieder.     Als ich am 09. Februar 2014 um 10.25 Uhr meinen ersten Blogartikel veröffentlichte, hätte ich nicht sagen können, dass es sich um Graugänse handelt. Ich wusste wenig und hatte nichts als den vagen Plan, Norddeutschland kurztripweise innerhalb eines Jahres zu erkunden. Die Südgrenze hatte ich recht großzügig im Harz gezogen.     Nun treibe ich mich schon den zehnten Februar in Folge in der Nähe herum. Längst glaube ich …